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Parfumeuren aller Culturländer wahrscheinlich in sehr geringen Varietäten gebracht wurden, sind auch nach den neuesten Erfahrungen noch allen anderen Hautpflegemitteln vorzuziehen. Dieselben dürften denn auch nicht so bald durch neue Erscheinungen in der Kosmetik verdrängt werden, und nur die Glycerin-Präparate beginnen ihnen fühlbare Concurrenz zu machen. In diesen letzteren ist aber die österreichische Industrie bahnbrechend, und wir haben daher keinen Anlaß, einzelnen auf der Ausstellung repräsentirten ausländischen Geheimmitteln zur Pflege der Haut nachzustreben. Von all' den unzähligen Haarpomaden, Oelen, Haarwaschwässern und Färbe­mitteln, welche Namen sie auch tragen mögen und welche Empfeh­lungen und Zeugnisse denselben auch beigegeben sind, hat sich keine Specialität so allgemein anerkannter Vorzüglichkeit zu erfreuen, wie z. B. die 6olä-0rsain zur Pflege der Haut. Dem individuellen Geschmack und Bedürfniß entsprechen gewiß manche der exponirt gewesenen Artikel, allein Recepte zu untrüglichen Mitteln, um neuen Haarwuchs auf kahlen Stellen zu schaffen, deren Zuverlässigkeit von wissenschaftlichen Autoritäten gewährleistet und von der Praxis in größerem Maßstabe constatirt ist, sind uns auch auf der Ausstellung nicht bekannt geworden. Vorschriften für solche Mittel, welche nur zur Pflege und Erhaltung von Kopf- und Barthaaren dienen, beruhen fast durchgehends auf höchst einfachen Principien, welche überall wohl bekannt sind. Daß dieselben von den österreichischen Parfumeuren ge­wissenhaft befolgt werden, liegt im Interesse ihres Geschäftes, und auf unserer Ausstellung konnten wir keine Verstöße gegen die hygienischen Grundsätze wahrnehmen. Sonach glauben wir, daß unsere Kosmetik keinen Grund hat, von ausländischen Fabrikanten gebrachte Artikel zu copiren, insbesondere solche, deren Recepte nicht öffentlich be­kannt sind.

Von besonderer Wichtigkeit sind die verschiedenen Mittel zur Pflege der Zähne und die Mundwässer; zu den vorzüglichsten und gesuchtesten Mundwässern und Zahnpasten ge­hören diejenigen von Dr. Pierre und von Botot in Paris; ein französischer Concurrent dieser Firmen, Dr. Bonn, hatte sehr schön gearbeitete Pasten, die uns individuell jedoch durch den hervorstechenden Geruch von Wintergreen für den Gebrauch im Munde unleidlich schienen. Daß die Engländer in dieser Branche