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hatte, schien uns diesem Rohmaterial nicht vollkommen entsprechend durch seine Collectiv-Ausstellung dreier Firmen in Toiletteseifen re­präsentier.

Wie dies bei so vielen anderen Dingen im Leben vorkommt, wird auch die Seife nach ihrer äußeren Erscheinung, nach dem Kleide, das sie umhüllt, beurtheilt.

In dieser Richtung können die österreichischen Parfu- meure den englischen und französischen Vorbildern nur schwer nach­folgen, da die einschlägigen heimischen Industriezweige, besonders die Chromolithographie, sie hierin nur höchst unvollkommen unter­stützen. An innerem Gehalte stehen aber die österreichischen Toilette­seisen den ausländischen keineswegs nach, und im Verhältniß zu den begehrten Preisen übertreffen sie jene oft; ein Beweis hiefür ist die erfolgreiche Concurrenz unserer feinen Seifen auf orientali­schen, ostasiatischen und amerikanischen Märkten.

Die Glycerinseifen gleich allen übrigen Glycerin-Toilette- Präparaten von F. A. Sarg's Sohn L Cie. nehmen einen allgemein anerkannten ersten Rang ein. Vollkommenes wird in Glycerin-Artikeln und namentlich in Seifen auch von Anton Himmelbauer L Cie. geleistet. In Toiletteseifen aller Kategorien wird namentlich von Hart! L Sohn, in Fett- und Cocosnußöl- Seifen von Treu, Nuglisch L Cie., Gottlieb Taussig, A. C. Diedek, Jgnaz Weineck, Calderara L Bankmann, sämmtlich in Wien, Pco- chaska in Prag, A. C. Leyer in Graz, Mosch in Pest, Vollkom­menes oder doch höchst Preiswürdiges und auf ausländischen Märkten Concurrenzfähiges erzeugt, was durch Vergleiche auf der Ausstellung leicht zu constatiren war.

Die sämmtlichen hier genannten Firmen betreiben denn auch einen mehr oder minder großen, in seiner Gesammtleistung aber gewiß sehr bedeutenden Export in fast alle Theile der Welt, und die Ausstellung hat diesem einheimischen Prodnctionszweig auch neue Kunden in bisher für österreichische Toilette-Artikel noch un- erschlossenen Ländern, z. B. in Norwegen, zugeführt.

Aus dem österreichischen Markte selbst haben die einheimischen Fabrikanten von Toiletteseifen die ausländische Waare fast voll­ständig verdrängt und den Gebrauch feinerer Seifen zur Haut­pflege selbst in minder bemittelten Classen eingebürgert.