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Niechpslanzen-Production durch Berücksichtigung iu den Preisausschreibungen und Subventionen empfohlen haben, so erlauben wir uns, die Gewerbevereine des Reiches um die gleiche Förderung der industriellen Seiten der Parfumerie zu ersuchen.
Wie sehr eine solche Unterstützung noththut, wollen wir nur aus der Einen Thatsache erhärten, daß, trotzdem Oesterreich in der Glasindustrie auf unserer Weltausstellung einen ersten Rang einnahm, unsere Parfumeure doch noch gezwungen sind, Flacons vorn Auslande zu beziehen, weil solche Fläschchen mit Angeriebenen, vollkommen passenden Stöpseln selbst für den doppelten Preis bei uns nicht so exact gearbeitet beschafft werden können wie in Paris. Ein Gleiches ist der Fall mit den Etiquetten und Luxuspapieren, welche zur Ausstattung verwendet werden und deren Erzeuger in Bezug auf Gediegenheit und Geschmack der einzelnen Artikel noch mancher Anstrengung bedürfen, damit es gelinge, die Einkäufe zur Adjustirung der wohlriechenden Fabrikate vollständig dem Zulande zu erhalten.
Außerdem unmittelbaren Ziele, die Arbeit zu vermehren, würde die Kräftigung unserer Parfumerie-Jnduftrie auch mittelbar dem Zwecke dienen, zur Verfeinerung und Veredlung desjenigen menschlichen Sinnes beizutragen, welcher uns gerade iu der kaukasischen Race durch jahrhundertelange Vernachlässigung besonders geschwächt erscheint. Der Geruchssinn des Indianers wird durch die Nothwendigkeit seiner Verwendung im täglichen Treiben rege erhalten und geschärft; der Culturmensch — besonders in den Städten — bedarf der Uebung des Organes, welches gewissermaßen als „Wächter vor den Lungen" steht, um dieselben vor der Eiuathmung ihnen unzuträglicher Luft zu warnen. Ebenso ungerechtfertigt wie die Ansicht, daß eine Verfeinerung des Geruchsorganes nur eine Verweichlichung des Individuums bedeute, ist der noch viel verbreitete Glaube, daß reichlicher Gebrauch von Parfums die Riechfähigkeit schädige. Es ist eine Thatsache, daß alte Parfumeurs, selbst solche, die Tabak rauchen, viel feinere Nasen haben als Leute, die selten mit starken Wohlgerüchen in Berührung kamen, und es ist unzweifelhaft, daß Personen, die stets Parfums gebrauchen, empfindlicher gegen eine verdorbene Atmosphäre sind als solche, welche die Fähigkeit zu riechen fast als nutzlos betrachten. Die Wissen-