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Das Wasser im alten und neuen Aegypten : Vortrag, gehalten am 17. Januar 1891 im Klub der Landwirthe zu Berlin / von Max Eyth.
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4 Ctm. im Klm., und der Querschnitt durch das Delta im großen Ganzen eine absolute Horizontale.

Die Grenze der Wüste ist eine durchaus scharf mar- kirte Linie, welche mit dem letzten Bewässerungsgraben zu­sammenfallt. Die so gegebene Breite des bebaubaren Thales wechselt auf dem rechten östlichen Ufer zwischen 2 und 5 Klm., wo die Berge nicht vollständig an den Fluß heran­treten. Am westlichen Ufer ist sie im Allgemeinen größer und wächst da und dort bis zu 16 und 20 Klm. Die Länge der Seeküste des fast gleichseitigen Delta-Dreiecks beträgt 200 Klm. Ein breiter Streifen dieser Fläche ent­lang der Küste ist jedoch durch lagunenartige Seen für jede Kultur untauglich geworden und ein weiteres Band in Folge mangelnder Bewässerung im Begriff, in eine un­gesunde, sumpfige Wüste überzugehen. Wieder ist schließ­lich das Fayum zu erwähnen, welchem Nilwasfer und Nilerde durch den uralten Josephskanal zugeführt werden, dessen überschüssige Wasser theils im Wüstensande versickern, theils den Birket el Kerun, einen einsamen Salzsee, speisen. Das Fayum bildet eine fruchtbare Ebene, die bezüglich der Wasser- und Bodenverhältnisse mit dem Nilthal aufs engste verbunden ist.

Die ganze hiernach bebaubare Fläche Aegyptens be­trägt von Assuan bis Kairo 766 000 Hektar, von Kairo bis zur Meeresküste 1 920 000 Hektar, im Fayum 220 000 Hektar, zusammen also 2 906 000 Hektar, von denen 1 850 000 Hektar unter Kultur stehen.

Ich habe nach dieser Darlegung der Bodenverhältnisse einige Worte über das Klima zu sagen. Aegypten berührt bekanntlich bei Assuan den 24. Breitegrad und damit die eigentlichen Tropen: es ist ein sogenanntes halbtropisches Land. und hat somit dieselben Jahreszeiten wie wir. In besonders kalten Wintern ist in Unter-Aegypten das Vor-