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Das Wasser im alten und neuen Aegypten : Vortrag, gehalten am 17. Januar 1891 im Klub der Landwirthe zu Berlin / von Max Eyth.
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kommen von Eis möglich. Die mittlere Jahrestemperatur ist in Mittel-Aegypten 13° im Winter, 27° im Frühling und Herbst und 32° im Sommer. Im Sommer steigt der Thermometer in Ober - Aegypten häufig über 40 Grad. Doch sind die Nächte meist kühl und ein regel­mäßiger Nordwind streicht Abends vom Mittelländischen Meer über das Delta durch das Nclthal aufwärts. Regen fällt entlang der Meeresküste auf einem Streifen von 50 bis 60 Klm. im Winter häufig, sehr selten um Kairo, in Ober-Aegypten ist er eine Erscheinung, wie bei uns ein ,

mildes Erdbeben. Nirgends ist er von irgend welcher Be­deutung für den landwirthschaftlichen Betrieb, der aus­schließlich auf das Wasser angewiesen ist, welches der Nil bringt.

Die hieraus sich ergebende Nothwendigkeit einer ge­regelten Wafserwirthschast für das ganze vegetabilische Leben im Nilthal erklärt, daß wir in demselben fast nur Kultur­gewächsen begegnen. Die Sykomore, die Platane, die Tamariske, die Akazie und namentlich die Dattelpalme, §

sind die einzigen verbreiteteren Baumarten. Wälder sind nirgends, wilde Gewächse fast nirgends anzutreffen.

Dagegen hat der Landbau von jeher die hervorragendste ^

Bedeutung gehabt. Aegypten ernährte in seiner ältesten Zeit des Glanzes eine gewaltige Bevölkerung. Seine Fleisch­töpfe sind zum Sprichwort geworden. Es war eine der Kornkammern Roms. Heute noch führt es große Massen Getreide nach Europa. Reis gedeiht in Unter- Aegypten, Baumwolle im Delta und in Mittel-Aegypten,

Zuckerrohr in Mittel- und Ober-Aegypten. Dura, der

afrikanische Mais, Ful, die ägyptische Bohne, Bersim,

der üppige, ägyptische Klee, verwandeln die Ebene zwischen '

den zwei Wüsten in einen stillen, immergrünen Garten,

der von den befruchtenden Wassern des Nils gedüngt, unter