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halb der Spitze des Deltas sollten beide Nilarme durch zwei große Stauwerke gesperrt werden, die während der Hoch- fluth dem Strom möglichst freien Durchgang lassen, während des niedersten Wasserstandes aber denselben 5 Meter hoch stauen sollten, und somit dort einen bleibenden Hochwasserstand erhalten sollten, welcher die drei Kanäle das ganze Jahr hindurch gespeist und somit das ganze Delta jederzeit mit Wasser versorgt hätte.
Die Rosettabarrage (siehe Tafel I No. 6 und No. 7) ist 466 Meter lang und besteht aus 61 Bögen von 5 Meter Spannweite, von denen jeder durch eine eigenthümliche Schützenvorrichtung geschlossen werden kann. An beiden Enden befinden sich Schiffsschleusen, weit genug für die größten Nildampser. Die 2 Meter starken Pfeiler ruhen auf einer Cementschicht, 4 Meter tief und 34 Meter weit zwischen eingerammten Spuntwänden. Der Beton ruht auf einem Steindamm aus groben Kieseln und Bruchsteinen, der durch den einsickernden Nilschlamm wasserdicht werden sollte. Mit weiteren technischen Einzelheiten möchte ich Sie verschonen. Die Damiettebarrage ist ganz von gleicher Konstruktion, aber 545 Meter lang und hat dem entsprechend 71 Bögen, nebst den zwei Schleusen, wie die Rosettabarrage.
Die Deltaspitze ist in ein Fort umgewandelt, durch dessen Mitte der Manufiehkanal in einer Sohlenbreite von 60 Meter und einer Tiefe von 2V-> Meter zieht. Die gleiche Breite und Tiefe hat der östliche Charkiehkanal; der westliche Behera ist 30 Meter breit und ebenfalls 2Vü Meter tief. Die drei Kanäle wären im Stande, 90 Millionen Kubm. Wasser pro Tag zu führen (Vz des Rheins). In seinem niedersten Stande bringt jedoch der Nil überhaupt nur 40 Millionen, was für eine reichliche Bewässerung von etwa