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Jahr 1853 hatte die Barrage 50000000 Frcs. ungerechnet der unbezahlten Fellaharbeit gekostet, und wurde die erste Kommission einberufen, um über die Ursachen des nicht mehr zu verbergenden Mißlingens des riesigen Werkes zu berichten. Sie fand, daß die Betonunterlage theilweise unterwaschen und wasserdurchlässig geworden war, und daß der Bau eine Stauung des Wassers nicht ertragen würde, ehe dieser Fehler gehoben sei. 1867 fand eine zweite Kommission unter Jsmael Pascha, daß das in diesem Jahre scheinbar fertig gestellte Stauwerk noch nicht versucht worden war, und rieth, den Versuch nicht zu wagen, ehe die Fundierung wirklich hergestellt sei. 1867 begann ein Theil des Oberbaues den Fluß abwärts zu gleiten. 1874 waren Reparaturen soweit erfolgreich gewesen, daß ein Niveauunterschied ober- und unterhalb des Stauwerks von IVz m erhalten werden konnte, statt der beabsichtigten 4,60 m. Dadurch und durch die Vertiefung der drei Hauptkanäle gelang es, diese wenigstens 2 Monate länger speisen zu können, als es ohne Barrage möglich war. Das allgemeine Urtheil der Verwaltung ging trotzdem dahin, daß das große Werk nicht mehr zu retten sei, und es besser wäre, auf andern Wegen zu versuchen, an's Ziel zu kommen.
Unter Abbas und Said Pascha fand eine wesentliche Weiterentwicklung der Bewässerungsanlagen Aegyptens nicht statt. Ein neues Leben kam in die Verhältnisse mit dem Regierungsantritt von Jsmael im Jahre 1862. In allen Richtungen wurden neue Kanäle gegraben, die alten vertieft. Der große Süßwasserkanal für Jsmailia und Suez im östlichen Delta, der Jbrahimia in Oberägypten gehören zu den größten Werken dieser Gattung, die der Vicekönig ausführen ließ. Namentlich aber war es die allgemeine Einführung des Dampfes für Bewässerungszwecke, welche die erste Hälfte seiner Regierung charakterisirte. Durch die