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ganze Länge des Landes, von Edfn bis Damiette, erhoben sich mächtige Schornsteine. Pumpwerke von 100— 800 Pferdekraft folgten einander, namentlich von Siut bis Benisuif, dem Nil entlang. Englische und französische Fabriken wetteiferten im Errichten großartiger Anlagen, die in vielen Fällen nach wenigen Jahren kaum mehr in Thätigkeit erhalten werden konnten, weil der Nil eine andere Richtung eingeschlagen hatte, oder weil sie, umspült und unterwühlt vom Strom, in denselben zu stürzen drohten. 1863 glaube ich die erste Centrifugalpmnpe im Lande, auf der Gasirah bei Schubra, aufgestellt zu haben, deren Anlage ich einen möglichst transportablen Charakter zu geben suchte; ein System, das sich bald über das ganze Land verbreitete. Ein Jahr später wurden auch die Sakiehen in den Brunnen vielfach durch kleine 4pferdige Dampfmaschinen ersetzt, welche mit einem beweglichen Röhrensystem versehen, und auf Rädern ausgebaut in ein paar Stunden von einem Brunnen zum andern wandern konnten. Viele Hunderte dieser Pumpen waren bald in allen Richtungen in Thätigkeit. Die Dorfschechs brachten das Geld in ihren Turbanen, um sich die Maschinen zu holen, mit welchen sie allerdings oft klägliche Resultate erzielten. Es war die Zeit der großen Baumwollenhungersnoth während des amerikanischen Secessionskrieges, in der Aegypten förmlich im Gelde schwamm. Auch neben den Centrifugen und den großen stehenden Pumpwerken wimmelte es im Lande von jeder Art der verrücktesten Schöpfvorrichtungen, die irgendwo auf dem Erdkreis ersonnen worden waren, denn alles, was Wasser gab, brachte Geld, obgleich die Steinkohle, die entlang dem Nil zu Millionen Centner verzehrt wurde, oberhalb Cairos 40 bis 60 Mk. die Tonne kostete.
So mochte den Bicekönig seine jährliche Kohlen- rechnung doch etwas nachdenklich stimmen. Sie führte