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mit dem Nilthal ergeben die unzweifelhafte Möglichkeit, daß dieses Becken sich während der Fluthzeit um weitere 7 Meter füllen ließe, und diese Wasserschichte während der trockenen Frühlings- und Sommermonate wieder an das Nilthal abgeben könnte. Daß in diesem Wüstenthal der Mörissee der Alten wieder gefunden wurde, ist demnach nicht unwahrscheinlich.
In dem mitgetheilten Plane No. 9 sind einige Horizontalen gezogen: die des Meeresspiegels, die von 30 Meter unterhalb und die von 30 Meter über der Meereshöhe. Die letztere ist zugleich die Fluthhöhe des Nils bei Mayana, dem nächstgelegenen Punkt im Nilthal und deshalb gleichzeitig die Höhe, bis zu der das Rayanthal mit Wasser gefüllt werden könnte.
Whitehouse beruhigte sich mit diesem antiquarisch-geographischen Erfolg keineswegs. Er fordert stürmisch die Wiederherstellung des alten Weltwunders, und hat den Leiter der öffentlichen Arbeiten in Aegypten, Sir Moncrieff, den früheren Ministerpräsidenten Nubar Pascha, und eine Anzahl anderer Autoritäten auf dem Gebiete des ägyptischen Wasserwesens für seine Pläne gewonnen. Die ganze Frage wird im gegenwärtigen Augenblick in diesen Kreisen eingehend bearbeitet. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß Sie bald davon hören werden, daß der erste Spatenstich gemacht wurde, um wiederherzustellen, was die alten Aegypter vor 6000 Jahren in flotter Thätigkeit besaßen.
Ob der Josephskanal, der heute das Fayum bewässert, ausschließlich zum Füllen des Mörissees gedient haben mag, ist nicht gewiß. Heute würde er kaum diesem Zweck entsprechen. Auch Herodots Andeutungen lassen es zweifelhaft erscheinen. Whitehouse benutzt eine Einsenkung der Hügelreihe südlich von der Abschweifung des Josephskanals nach Westen, um eine Verbindung mit dem Nil und