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seinem Mörissee herzustellen. Der Zuführungskanal würde etwa bei Feschna abzweigen, und brauchte eine allzu große Tiefe nicht zu haben, da er nur mit Fluthwafser zu thun hat. Der Abzugskanal könnte der alten Spur des Josephskanals folgen und der Provinz von Benisuif und Giseh als Bewässerungskanal dienen, ehe er sein Wasser mit dem Nil wieder vereinigt.
Das Becken der Rayanseukung, deren tiefster Punkt 70 Mtr. unter dem Hochnilniveau des Distrikts liegt, würde zunächst mit dem Ueberschuß von drei Nilfluthen in drei aufeinanderfolgenden Jahren gefüllt werden. Dieser See enthielte dann eine Wassermasse von 20 559 Millionen Cbm., welche gewissermaßen für ewige Zeiten in dem Becken gefangen bliebe. In den folgenden Jahren würde der Wasserspiegel des Sees, eine Fläche von 686,6 Qtr.-Kilom., während der Fluthzeit. durch das heutzutage nutzlos in's Meer abfließende Hochwasser des Nils um 7 Meter erhöht werden, was während der 6 Monate vom Juli bis Dezember geschehen könnte. Vom Dezember bis Ende März führt der Nil für die Bedürfnisse des ganzen Landes noch genügende Wassermengen. Vom April bis Juni, ungefähr 100 Tage lang, würden sodann die angestauten Wasser des Rayan, annähernd 6000 Millionen Cbm., in den Nil zurückfließen und für Bewäsferungszwecke verwendbar sein.
Bringt man dieses Projekt in Verbindung mit dem vollständigen Ausbau des Nilstauwerks an der Deltaspitze, welcher es ermöglichte, die vom Rayanbecken kommende Wassermasse dauernd auf der Höhe der Deltaoberfläche zu erhalten, so würde damit eines der größten Bewäsferungsprobleme gelöst sein, welches die Welt kennt. Nur in Indien finden wir ähnliche Beispiele großartigster Anlagen. 46 000 Millionen Cbm., ungefähr die Hälfte der jährlichen Wassermenge des Nils, gelangen heutzutage nutzlos in die See. Etwa 6000 Millionen,