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d. h. V? dieses Ueberschufses, wäre zum jährlichen Füllen des Rayanbeckens erforderlich. Dieser Vorrath gäbe in den 100 Tagen der trockensten Jahreszeit 60 Millionen Cbm. täglich, als Zuschuß zu den 84—40 Millionen, welche um diese Jahreszeit der Nil selbst führt. Die so fast verdreifachte Wasfermenge würde mehr als ausreichen, die jetzt brach liegenden Flächen des Deltas der Cultur zurückzugeben.
Der kurze Zu- und Abführungskanal des Rayanbeckens, dessen Breite auf 80 und dessen Tiefe auf 9,8 Meter berechnet ist, könnte täglich, bei dem gegebenen Gefälle, 100 Millionen Cbm. Wasser zu- und abführen. Dieser Kanal und die wenigen Eindämmungsarbeiten, welche das Rayanbecken gegen das Fayum hin erforderte, würde eine Erdbewegung von ungefähr 3 000 000 Cbm. verlangen und einenvoraussichtlichenKostenaufwand vonLstrl.1 260 000 erfordern. Der Ertrag der Steuern von nur einer halben Million Hectar des im Delta brachliegenden Landes würde andererseits eine Staatseinnahme von 1 Million Lstrl. jährlich ergeben. Kein Wunder, daß die ägyptisch-englische Regierung mit Herrn Whitehouse zusammen so emsig rm alten Herodot studieren.
M. H. Ich habe Sie in meiner nachgedrungen sehr gedrängten Schilderung der ägyptischen Wasserwirthschaft bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts geführt und bin zu Ende. Wir sind nach langer Wanderung wieder an dem Punkte angelangt, von dem wir 3000 Jahre vor Christi Geburt ausgingen. Damals dachte ein unbekannter Pharao ohne allen Zweifel an das Rayanbecken, wie heute Sir Moncrieff und Tewfik Pascha; damals discutirte der landwirthschaftliche Club zu Memphis die brennende Frage, wie dieses kühne Projekt die landwirthschaftlichen Interessen vom Arsinoe und Bubastis berühren werde; einige Jahre, vielleicht einige Generationen später setzte sich das ganze Volk der alten Fellahs mit ihren