48
Die deutschen Machtmittel.
Bei der großen Wichtigkeit des Bachschubwssens hatte man schon in früheren fahren dafür gesorgt, daß die Gruppe sich im Besitz eines festen Bestandes von Wagen und Zugochsen befand. IZsreits Major von Tran^ois hatte dieser Trage seine volle Aufmerksamkeit geschenkt, und im Laufs der ^ahre verfügte die Schutztrupps über einen Wagenpark und eine größere Anzahl fest angestellter, bewährter Wagsntrsibsr und sonstigen Personals, das aus Leitern und Ochsenwächtsrn besteht. Als Treiber waren besonders die Bastards geschätzt, weil sie meist ehrlich, zuverlässig und geschickt sind. Der Wagenpark der Schutztruppe genügte übrigens bei weitem nicht - weder in früheren noch späteren Zeiten — um die gesamten Zufuhren von der iZüsts her zu bewältigen, löierzu mußten vielmehr private Wagenbesitzer herangezogen werden, die gegen einen bestimmten Satz pro 100 pfd. die Tracht übernahmen. So sehen wir deutsche Ansiedler, Buren, Bastarde, löerero und Bottentotten kür die deutsche Bsgierung Transports ausführen. Bas Trachtkahren galt allgemein als ein sehr lohnendes Geschäft - allerdings mutzte der Zerr, der „Baas" des Wagens, persönlich oder durch einen sicheren Beauftragten, den „Konduktor", eine scharfe Controlle über das personal ausüben, um Nachlässigkeiten zu verhüten, die häufig große Verluste an Zugvieh zur Tolgs hatten. Besonders gefürchtet waren in dieser Beziehung die Wüstsnwege zur l^üsts. Lausende von gebleichten Ochsenschädsln bezeichnen die Straßen Swakopmund (Walfischbai) - Wind- huk und Lüderitzbucht - f^ubub, und erst der Bau der Eisenbahn schuf auf der nördlichen Baute Wandel.
Die der Lruppe gehörigen Wagen waren den einzelnen Stationen zugeteilt; die Zugtiere wurden, falls sie nicht in Gebrauch waren, auf „Viehposten" gehalten, wo sie unter Aufsicht des eingeborenen Personals und besonders hiermit beauftragter Unteroffiziere und Mannschaften weideten. Ebenso die Pferde, die zudem in der Bsgenzsit ()anuar - April) wegen der in diesen Monaten auftretenden, in ganz Südafrika verbreiteten und sehr gefährlichen pferdsseuchsn oft auf weit entlegene Plätze gebracht werden müssen, die infolge ihrer Lage im Bereichs des Sähen- oder Seeklimas von den Seuchen frei sind. Auch diese Verhältnisse waren - wie erklärlich - geeignet, in der Seuchen-Gskahrzeit die geregelte Mobilisierung der Lruppen gänzlich in Trage zu stellen.
Die Pferds der Eingeborenen wie der Schutztrupps entstammten aus-