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Der Aufstand der kZcrero.
Es entspann sich nun zunächst ein äußerst lebhaftes und anhaltendes Feuergefecht auf größere Entfernungen. Vorn Gegner war fast nichts zu sehen, da er zum großen Lei! mit erbeuteten Gewehren M. 88 schoß, und nur hier und dort schwache Sauchwölkchen die feindlichen Schützenlinien kennzeichneten. Um eins Entscheidung zu erringen, mußte man näher heran. Sauptmann Franke gab daher den beiden links liegenden Zügen den tZekehl, sprungweise vorzugehen — unter dem Schutze des feuernden rechten Flügelzuges. Sei dem ersten Sprunge kielen vom I. Zug der tapfere Führer, Leutnant von Wöllwarth, und 2 Seiten
Ueber diesen Gefechtsmoment und den weiteren Fortgang des schweren Sampkes, in dem die Sersro den hartnäckigsten, immer wieder von neuem aufflammenden Widerstand leisteten, wird in dem seitens des Großen Generalstabes veröffentlichten Gefechtsbericht') gesagt:
„Llls den Leutnant v. Wöllwarth das tätliche Geschoß traf, kniete gerade der Wachtmeister der Compagnie, Wesch, neben ihm. Mit einem markerschütternden Wutschrei: «Die Schufte haben mir meinen Leutnant erschossen", sprang der heldenmütige Mann hinter der deckenden Klipps hervor, und vor l^ampkwut brennend und mit blutunterlaufenen Llugen stürzte er allein vor, um sich auf den Feind zu werken. Doch der in unmittelbarer Nähe liegende Sauptmann Franks sprang eiligst mit einigen Leuten herbei, um den Aasenden festzuhalten und niederzudrücken; sonst wäre es auch um diesen Sraven geschehen gewesen, der «eine wahre Mutter" der Compagnie war, und der stets und besonders in diesen letzten Lagen, die gerade von ihm fast Uebermenschliches forderten, seinen Sauptmann mit nie erlahmender Latkrakt unterstützt hatte. Sei aller Fürsorge für seine Untergebenen führte Wachtmeister Wesch ein eisernes Ssgiment in der Compagnie, bei der er ebenso gefürchtet wie beliebt war- Für Wesch gab es keine Anstrengung, die zu groß war, und seine Lapkerkeit grenzte an Lollkühnheit.
Inzwischen arbeiteten sich die drei Züge abwechselnd springend und feuernd immer näher an die feindliche Stellung heran. Llls die löerero die Compagnie, die jetzt die Seitengewehre aufpflanzte, immer näher auf sich zukommen sahen, zogen sie beim Llnblick der gekürchteten Seitengewehre doch vor, beizeiten das Weite zu suchen. Erst einzeln, dann immer zahl-
»1 Die Nämpte der deutschen Iruppen in Süücvestafrika. Nut Srund amtlichen Materials bearbeitet von der kriegsgeschichtüchen Abteilung I des Seneraistabes. erstes kekt. veriin Idvb. e. S. Mittler und Sohn, königl. kokbuchhanLiung.