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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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vie Lage im Süden.

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Boppv, der mit 5 Offizieren, 85 Leitern und 40 eingeborenen Soldaten von Beetmanshoop auf Basuur marschiert war, besetzte nunmehr tZarabis, während Morenga sich zunächst in die ßarasbergs zurückzog, aus denen er zahlreiche Vorstöße nach allen Bimmslsrichtungsn unternahm. 6m 21. September stieß auf einer Erkundung Bauptmann a. D. §romm bei Gais auf die Bottentottsn und lieferte ihnen ein scharfes Gefecht, das mit dem Rückzüge Morsngas auk Nurudas (in den Barasbsrgen) endete. Aber bereits am 5. Oktober überfiel er wiederum die in Burub stehende 8. Com­pagnie (Bauptmann Wehls). Diese wies den Angriff, der Morenga 11 Eote kostete, zwar mit einem Verlust von I Offizier und 2 Leitern an Boten, 1 Offizier, 2 Unteroffizieren und 3 Leitern an Verwundeten ab, konnte jedoch nicht verhindern, daß ihr fast alle Leittiere von den Bottentottsn abgetrieben wurden.

Welche Beweglichkeit hier die löottentottsn trotz des schwierigen, gebirgigen Geländes des von ihnen gewählten Kriegsschauplatzes ent­wickelten, welche Entfernungen sie spielend überwanden, um heut hier, morgen dort überraschend aufzutreten, zeigen die eben geschilderten Ereignisse zur Genüge, Die äußerste Anspannung, die ganze löingabe jedes einzelnen Beitsrs der schwachen, im Süden verfügbaren Bruppsn mußte gefordert werden - und wurde gegeben -,um dem übermächtigen §einds die Wage zu halten. Ein größerer Mißerfolg das war damals die allgemeine und wahlberechtigte Ansicht der gesamten weißen Bevölkerung des Bamalandes - konnte die Beihen der im §elde stehenden Bebellen in einem Augenblick um löundsrte von Kriegern vermehren. Und wenn auch Witboische, Gochassr und Bethanier im löersrolande auf Seite der Deutschen fochten, so vermochte selbst dieser Umstand die Befürchtungen der Nenner des löottentotten-Lharakters nicht zu zerstreuen.

Nur eins hatte wohl niemand erwartet und vorausgesehen: den Abkall des alten, der deutschen Sache anscheinend völlig ergebenen Bäupt- lings Bsndrik Witboi - und doch trat dieses eine, dieser schwere Schlag für die Deutschen, im Oktober 1904 unerwartet und wie ein Blitz aus heiterem Bimmel ein!