Schlußwort.
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nicht mehr anheimgegeben werden kann. Sie haben bewiesen und beweisen es noch heute, daß sie einer starken, leitenden Sand bedürfen, um sie zu nützlichen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft machen und ihre Zukunft in sichere IZahnen lenken zu können.
Die hier entstehenden Fragen sind überaus schwierige und mannigfaltige. Zollen sie in vollendeter >Vsise gelöst werden, so dürfen nicht sentimentale Gefühlsregungen, sondern der praktische Standpunkt und Aecht und Gerechtigkeit allein uns leiten. Es sind nicht humanistische Probleme, die hier der Lösung harren, sondern sozialwirtschaftliche, und deshalb so» in ihnen nicht der idealistische Volksbsglücker, sondern der Wirtschaftspolitiksr allein zu XVorts kommen.
Daß alle diejenigen Stämme, die sich dem Aufstands angeschlossen hatten und niedergekämpft worden sind, das lischt auf ihren bisherigen Landbesitz verwirkt haben, wird allseitig anerkannt werden und auch den Aechtsanschauungsn der Eingeborenen, die sie als Eroberer selbst in dieser Sinsicht bstätigt haben, voll entsprechen.
Ebenso berechtigt ist die Forderung einer allgemeinen Entwaffnung sämtlicher Eingeborenen, und in Verfolg dieser Forderungen wird, mit Ausnahme des Gebiets der treuen Bastarde von Aehoboth, an die Stelle der Asservatpolitik die der Lokationen zu setzen sein. Das hsitzt, kurz gesagt: Beseitigung der löäuptlingsherrschakt und der Stammesvsrbände und An- siedlung der Eingeborenen unter unmittelbarer deutscher Obrigkeit innerhalb fest abgegrenzter Gebiete, der „Lokationen". Diese Maßregeln bedeuten zugleich das Aufgeben der nomadischen Freizügigkeit und die gesetzliche Einführung der Seßhaftigkeit.
Aber die Beantwortung dieser Fragen — der wichtigsten für unser Schutzgebiet, denn wir werden aus einer starken, friedlichen und arbeitsamen Eingeborsnsnbevölkerung den größten Nutzen ziehen - ist leichter auf dem Papier gegeben ais in der Praxis durchzuführen. Dem Lebensunterhalt einer solchen Menschsnmasss eins neue Grundlage zu geben, dürfte eine der schwierigsten, aber allerdings auch dankbarsten zivilisatorischen Aufgaben sein. In erster Linie wird das von den Farbigen stets vernachlässigte Aecht auf Arbeit durch den Zwang zur Arbeit ersetzt werden müssen. Lausende von ihnen werden bei allgemeinen öffentlichen und privaten kultur- tschnischen Arbeiten ihr Brot finden können, aber das wird nicht genügen,