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lisch verfügten, ich aber hoffte, noch an demselben Abend das gastliche Lager von Wiese zu erreichen, so blieb der lisch nebst liücheneinrichtung bei liirschstein. Nach achtstündigem Marsch, unterwegs noch mehrere Stunden durch Aufnahmen festgehalten, erreichte ich bei dunkler Nacht den liakitumbe gegenüber dem Berge Mpungu. Hier begann nun ein leider vergebliches Suchen nach Wiese,- weder die Alarmschüsse meiner Askari, noch die aufsteigenden Leuchtkugeln brachten uns Antwort.
völlig erschöpft, unfähig, den Marsch noch weiter fortzusetzen, lagerte ich mit meinen 30 Mann. Es war lO Uhr nachts. Seit neun Stunden hatte ich in der Hoffnung auf die Wieseschen Fleischtöpfe nichts gegessen. Die letzte Zigarre und ein Kognak mußten den knurrenden Magen betäuben, dann wickelte ich mich in eine Decke und schlief. Am nächsten Morgen, noch vor Tagesgrauen, ging es weiter. Zunächst überschritten wir den liakitumbe-Lach auf einer eigenartigen Brücke: die Eingeborenen hatten den stärksten am Ufer stehenden Baum so gefällt, daß er mit seiner Krone auf dem jenseitigen User lag. Ls gehörte allerdings der gewandte und unbeschuhte Fuß des Negers dazu, um diese schmale Brücke mit 50 bis 60 Pfund aus dem Kopfe sicher zu passieren.
Auf dem Berge Mpungo angekommen, fand ich zwar ein neuerbautes trigonometrisches Signal, aber leider keinen Menschen, vergeblich suchte ich nach einer Notiz über den Verbleib des liebenswürdigen Erbauers dieses Signals. Währenddessen war bereits die Mittagsstunde herangerückt. — Ich führte von dem Berge die erforderlichen Messungen aus. Da ich das Suchen nach Wiese für aussichtslos hielt, stand ich im Begriff, nach dem Gregero zurückzumarschieren, als mich meine Leute auf einige dunkle Punkte in der endlos weiten, strohgelben Grassteppe aufmerksam machten. Mit meinem voigtländer Glase erkannte ich sehr bald eine Askaripatrouille, die sich aus unsere Alarmschüsse hin zu uns wandte. Die Leute waren bereits seit drei Tagen mit einem Schreiben Wieses aus der Suche nach mir. Von ihnen erfuhr ich seinen Aufenthalt,- er war bereits weiter nach Süden marschiert und lagerte beim Sultan Katreia. Sofort brach ich unter Führung dieser Patrouille auf und erreichte ihn endlich kurz vor 6 Uhr abends müde und hungrig, während meine ermatteten Träger erst N Uhr nachts eintrafen."
Da die Zeit, die ich beiden Herren zur Ausnahme des „weißen Fleckes", eines Gebietes von nahezu 2000 gkm Ausdehnung, geben konnte, eine ver-