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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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seine gigantischen Formen, die in den Himmel emporzuwachsen scheinen. Nur selten ist der Gipfel klar. Fast ständig umhüllt ihn eine dichte lvolken- schicht. hebt sich diese aber einmal, oft nur für wenige Augenblicke, um als weiße Kappe über seinem Haupte emporzuschweben, dann genießt das Auge staunend die schneeige, glitzernde Pracht, die dort die Wolken hinterlassen haben. Besonders charakteristisch nimmt sich die Form des Karissimbi von Norden, etwa vom Mssoke oder vom belgischen lNilitärposten Nutschuru

Rarissimbi, vom Ntikeno (in ZWO m Höhe) gesehen.

gesehen, aus. Auffallend regelmäßig, wie ein Vulkanmodell, steigt der nach oben spitz zulaufende Hauptkegel aus der Ebene auf, während einem langen Bücken gleich sich das weite Plateau an seine Gstflanke anlegt. Frühere Neisende haben diesen Teil des Berges für den Nest einer alten Kraterumwallung, für eine Art 5omma angesprochen. Das trifft indes nicht zu. Ich habe vielmehr gelegentlich meiner Karissimbi-Vesteigung feststellen können, daß der sogenannteRücken" von einem ausgedehnten, nahezu ebenen Plateau gebildet wird, in das ein mächtiger, mehr als anderthalb Kilo- meter breiter, bis dahin noch unbekannter Krater eingesenkt ist, den ich den Branca-Krater genannt habe. Ein zweiter Krater des Karissimbi