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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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ttkoorantilopen.

Die Schlucht erwies sich für eine Karawane als schwer passierbar. 5o machten wir uns daran, einen Weg zu bahnen. Durch das Buschwerk wurde schräg ein Steig bis aus den Grund der Schlucht geschlagen und dieser selbst an den sumpfigen Stellen in einer Breite von 100 m durch viele übereinander gelegte palmwedel für Lasten überschreitbar gemacht. Der Pfad wurde bis an den jenseitigen Rand hinauf fortgesetzt. Rls die Rrbeit beendet war, legten wir uns zur wohlverdienten Ruhe nieder, die Karawane unter Raoens Führung erst in etwa Stundenfrist erwartend. Da hörten wir aus der Ferne einige Schüsse und auffahrend bemerkten wir Raven und Weidemann in Begleitung zweier Rskari mit bereitgehaltenem Gewehr zirka 300 m von unserem Standort den jenseitigen hang der bewußten Schlucht Hinuntersteigen. Ich riß die Büchse vom Boden und stürmte dorthin, denn daß es sich umernsthaftes" Wild handelte, erkannte ich sofort.

Was ist los?"Löwen."Wo?"In der Schlucht." Wieviel?"Drei, hier sind die Fährten. Und einer ist krank, denn hier liegt Schweiß." Ich winkte drei Rskari herbei und wir besetzten den Rand auf unserer Seite, um ein Flüchtigwerden der Löwen zu ver­hindern. Da aber die Nachsuche vorläufig resultatlos blieb, so wurde die Fortsetzung M den Nachmittag vom nahen Lager aus beschlossen, das kaum 400 m weit nördlich am Rande der Schlucht errichtet wurde. Leider mußte ich mir die weitere Teilnahme daran versagen, da mich dringende Schreibarbeit ans Zelt fesselte. Zudem hegte ich auch keine Hoffnung mehr aus Erfolg - an die Möglichkeit vollends, daß die beiden gesunden Löwen noch in der Nähe sein könnten, dachte ich natürlich gar nicht. Und doch täuschte ich mich. Denn

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