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ist, strömt das Wasser manchmal in dicken Strahlen durch die Vootwände hindurch und muß während der ganzen Dauer der Fahrt ausgeschaufelt werden.
Wir landeten nach fünfstündiger Fahrt bei glühender Hitze am Dörfchen Natanda. Leine Bauart war für uns eine ganz neue, höchst merkwürdige Erscheinung, denn aus Flößen ruhend flattiert es inmitten einer schilfreichen Bucht des Lees. Leider war die Bevölkerung in grundloser Angst bei unserem Nahen geflüchtet. Nein Mensch zeigte sich, nur aus den Dächern der Hütten heulten einige Hunde von Hunger geplagt in schauer-
Das schwimmende Dorf ttatanda im Albert Eduard-Lee.
lichen Tönen. Als wir das Dorf betraten, wippte der Boden bei jedem Lchritt und sank an den Bändern bis unter die Wasserlinie. In der Mitte aber war er haltbar. Da die Dorfbewohner vom Ltamme der Wakingwa fast alles „Mobiliar" mitgenommen hatten, fanden wir nur wenig bemerkenswertes vor, darunter allerdings schönes Flechtwerk. Da wir die Gegenstände aber niemandem bezahlen konnten, so beließen wir alles in den Hütten.
5o heiß die Fahrt dieses ersten Tages gewesen war, so kalt wurde die des folgenden. Denn einige Minuten nach der Abfahrt setzte ein Wolken- bruch von solcher Heftigkeit ein, daß jedes vorwärtskommen unmöglich wurde. Da wir keinen Meter weit gegen den Lturm anzukämpfen vermochten und man auf die nächste Entfernung nichts vor den herabströmenden Regen- massen erkennen konnte, wurden die Boote bald an den Strand geworfen. So saßen wir denn, in unser Schicksal ergeben, in den schiefliegenden Fahrzeugen, gegen deren Bordrand die Wellen hoch ausspritzten, den Rücken gegen