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den Regen gekehrt. Nun hieß es stillhalten, bis der tobende Lturm sich gelegt, denn solchen Rusbrüchen der Elemente gegenüber versagt die menschliche Kraft völlig. Ruch diesmal dauerte zwar, wie gewöhnlich, der §turm nicht lange, aber ein feiner Regen rieselte noch länger hernieder und ließ uns in den dünnen, trotz der Regenmantel durchnäßten Kleidern tüchtig frieren.
plötzlich tauchte, von zwei Leuten mit langen Stangen vorwärts getrieben, ein kleines Boot aus und kam in rauschender Fahrt direkt aus uns zu. „Barua, bana" — Rriefe, Herr — lautete der Rnruf. Ein schwerer
Das Innere des Dorfes üatanda.
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Lack wurde an Bord gegeben und sogleich geöffnet. Ls war Europapost, Grüße aus der Heimat, die uns hier auf so eigenartige Weise übermittelt wurden. Sie verkürzten uns die lange Reise aus das angenehmste, denn erst um 4 Uhr nachmittags, nach zehnstündiger Fahrt, sahen wir die Hütten des kleinen Dörfchens Kissenje vor uns liegen, wo wir an Land gingen und die steif gewordenen Glieder strecken konnten.
Wir blieben einen Tag, um die Karawane Weidemann zu erwarten, mit der wir hier das Rendezvous verabredet hatten. Spät abends traf diese im Zustande gänzlicher Erschöpfung ein. Sie hatte einen tollen Marsch hinter sich. Die Überschwemmung hatte einen über Erwarten großen Umfang angenommen. Stundenlang waren die Leute gezwungen gewesen, bis zum Knie oder bis zur Hüfte, ja sogar bis an den hals im Wasser zu
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Ins innerste Afrika.