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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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der kleineren Typen nicht viel Raum enthalten, wird vielfach längsseit eines kleinen Fahrzeuges ein Leichter (bar§e) befestigt. Einem solchen Vehikel begegneten wir ein paar Tage nach unserer Abfahrt von Basoko. Es hatte neun verfügbare Letten, aber l2 Passagiere, ^ents 6'Btat, an Bord. Drei von ihnen kampierten aus dem gerade nicht geräumigen Deck.

Die Militärstationen am oberen Kongo sind so zahlreich, daß wir jeden zweiten Tag eine solche anliefen und stets auf das freundlichste bewillkommnet wurden. So ankerten wir bei Lisala, einem der großen Truppenlager, deren

Kongo-Dampfer (Typ der Sarge).

Einrichtung ich schon an anderer Stelle erwähnte. Das sehr ausgedehnte Lager liegt auf dem 84 m hohen rechten Kongo-Ufer und gewährt einen schönen Blick über den hier 8 kni breiten Fluß mit seinem Inselgewirre.

Bald nach der Abfahrt von Lisala passierten wir die Ltelle, wo kurz vorher dieville de Bruges", ein 35 Tonnen-Dampser, durch einen mit großer Gewalt über den Strom heraufziehenden Grkan zum Kentern gebracht worden war. Fast die ganze Besatzung, darunter sechs Weiße, fanden ihren Tod. Mehrere Europäer erreichten schwimmend das Ufer, wurden aber von den Eingeborenen, die sofort überall auftauchten, weil sie es auf das Strandgut abgesehen hatten, getötet und fielen dem Kannibalismus zum Dpfer. Nur ein einziger Weißer, ein Finne, kam mit dem Leben davon. An einer Planke sich haltend, trieb er stromabwärts. Zwei Tage nach der