Dokument 
Der Suez-Canal und die Zukunft des directen oesterreichisch-ostindischen Handels / von Victor von Kalchberg
Entstehung
Seite
6
Einzelbild herunterladen

6

sehifffraeht. Es wird sonach bei einer Dampferfraclit von 25.400 ii. (d.i. die Seglerfracht für 1000 Tonnen) mehr 25.720 fl., also zusam­men 51.120 fl. noch im Preise seiner Baumwolle mit dem Kauf­manne , welcher seine Ladung via Cap bezog, concurriren können. Das Kesultat dieser beispielsweisen und annähernden Berechnung wäre somit, dass der Frachtsatz der durch den Suez-Canal nach Triest fahrenden Dampfschiffe für eine Tonne Baumwolle 51 fl. 12 kr., d. i. 5 £. 1 sh. werde betragen können, so lange die Segelschifffracht für den Baumwolltransport via Cap nicht weniger als 25 fl. 40 kr.

2 £. 10 sh. per Tonne beträgt. Die Frachtsätze der Dampfer wür­den hiernach einschliesslich der Canal-Passage-Gebühr nur nahezu das Zweifache der Frachtsätze der Segelschiffe für Baumwolle aus­machen dürfen.

Was sich als allgemeine, für jede Gattung von Waaren geltende Kegel aus dem vorstehenden Beispiele abstrahiren lässt, ist folgendes :

Bei dem um 81 Tage kürzeren Transporte von Bombay über Suez nach Triest, gegenüber jenem über das Cap nach Hamburg oder einem anderen norddeutschen Hafen, kann der Kaufmann, wel­cher ersteren Weg gewählt hat, unter Annahme eines 12^-igen Zinsfusses, etwas über 2%^ des Werthes der Waare, sei diese welche immer, in Ersparung bringen; an Versicherungsprämie für die Waare stellt sich beim Dampfertransport via Suez nach Triest ein Gewinn von etwa 1V 2 % heraus, indem die Versicherungsprämie aus indischen Häfen nach Europa auf Segelschiffen (nach Scherzer) durchschnittlich des Werthes der Waare beträgt, die für

Triest nach Herstellung des directen Dampferverkehres dagegen nur circa 1% betragen dürfte (nach Zenker). Der Gewinn an Zin­sen und Versieherungsprämie zusammengenommen wird als o beim Waarenbezug auf Dampfern nach Triest, gegenüber dem auf Segelschiffen nach Hamburg für alle Waaren 4t% betragen.

Dieses Verhältniss ist constant für alle Waaren, während die Angabe, das Wievielfache der Segelschifffracht via Cap die Dampfer­fracht via Suez werde betragen dürfen, mit dem Werthe der Waare schwankt.

Es ist nun klar, dass der Transport nach Triest via Suez so lange mit jenem auf Segelschiffen via Cap nach Hamburg wird