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Der Suez-Canal und die Zukunft des directen oesterreichisch-ostindischen Handels / von Victor von Kalchberg
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schönsten Hoffnungen für die commerzielle Zukunft Oesterreichs wach zu rufen. Sehr bedeutende Waarenmengen würden den öster­reichischen Verkehrsanstalten zum Transporte zugewendet; am augenfälligsten und am wichtigsten ist aber der Vortheil, welcher der österreichischen Industrie und Landwirthschaft daraus erwach­sen muss, wenn die Importeure von Baumwolle, Colonialwaaren etc., um ihre Bezüge mit Ausfuhrwaaren statt mit Geld zu bezahlen, alle Hebel in Bewegung setzen werden, um solche concurrenzfähige Aus­fuhrartikel in den dem Einfuhrhafen zunächst gelegenen Ländern aufzufinden. Man ermögliche die Einfuhr nach Triest in zweckmässig grossem Massstabe, und es wird sich die Wahrheit des freihändle­rischen Axioms, dass der Handel in der einen Richtung den in der umgekehrten nothwendig hervorrufe, aufs Neue bewähren. Dadurch wird sich auch die anfänglich so schwierige Frage nach Rückfrachten aus Triest in die Länder am Suez-Canal und jenseits desselben sehr bald in befriedigender Weise lösen.

Indem wir die wahrscheinliche Steigerung des Importhandels Triests ins Auge fassen, betreten wir das Gebiet der Vermuthun­gen , und es müssen darum die hierauf bezüglichen Zahlenangaben ebenso mit Reserve aufgenommen werden, wie sie mit Reserve gege­ben werden. Ich halte es für meine Pflicht hier noch zu bemerken, dass auch bezüglich der über die Frachtkosten zur See gelieferten Berechnungen nur für die Methode derselben eingestanden werden kann; Fachleute werden in der Lage sein, im Falle sie eine oder die andere Zifferangabe nach ihren Erfahrungen corrigiren wollen, auch das Resultat der Rechnung unter Einhaltung derselben Methode zu modificiren.

Die nachfolgende Tabelle enthält in ihrer vorletzten Rubrik die Durchschnitts werthe derWaaren, wie sie in den österreichischen Einfuhrstabellen des Jahres 1867 angegeben sind, und zur Controle ihrer Richtigkeit in der letzten Rubrik die in der letzten Woche Juli 1869 in London notirten Preise.

Nachdem alle jene Waaren von Bombay den Weg mit Vortheil durch den Suez-Canal nach dem mittelländischen Meere nehmen können, welche pr. Ctr. mit mehr als etwa 6 V 3 fl- bewerthet sind, so ergibt eine Vergleichung dieses Preises mit den Preisangaben der vorletzten Rubrik, dass nur Sumach und manchmal ungeschälter Reis, sowie einige Gattungen Farbhölzer von Bombay nach Triest