70
Die Durehfluthung des Isthmus von Suez etc.
Zu dieser Aufstellung, welche C. Keller ohne jedweden Grund dazu verwertete, seine Liste von Thieren, welche zur Quartärperiode ihre Migration aus dem Mittelländischen Meere in den Arabischen Golf vollzogen haben sollen, um 6 Arten zu vergrößern, gibt es aber wieder etwas zu bemerken. Für jene Nassa circumcincta glaubt KP Andrew (a. a. 0., S. 431) liege ein Irrthum vor; sie finde sich nicht im Rothen Meere, sondern neben N. gibbosula 1 ) an der syrischen Küste, und über Car- dium isthmicum brachte Pagenstecher folgenden Aufschluß; „Die Rippenzahl bei den Exemplaren aus dem Rothen Meere variirt zwischen 22 und 28. Die mittleren Rippen sind mit zahlreichen Querrippchen, wie mit Schnürchen statt mit Schüppchen
i) APAndrew wird P. Fischers Erörterungen allerdings kaum gekannt haben. „Meine Exemplare der Nassa gibbosula“, sagt P. Fischer (Journ. de Conchyliol. T. 18. 1870. p. 173—175), „sind mit denen von den Philippinen identisch; diese Species bewohnt demnach den Indischen Ocean mit seinen Abzweigungen. Philippi , Capellini, Payraudeau, Reqiden und Forbes nennen Nassa gibbosula auch von den Küsten des Mittelmeers; Fleischer , Roth und Weinkauff erwähnen sie von Syrien; Herr Louis Lartet hat sie bei Jaffa gesammelt, ln Wahrheit stellen diese abgeschliffeneren Exemplare aber eine Abart der N. gibbosula dar, welche von A. Adams {Reeve, Conch. Icon. Nr. 71) unter der Bezeichnung N. circumcincta zur neuen Species erhoben ist und nach demselben Autor ursprünglich aus dem Rothen Meere stammt. Hiernach würde N. gibbosula (wie es schon Gmelin ausgesprochen hat, der die beiden Fundorte angibt) beiden Meeren gemeinschaftlich zukommen.“
Fischer setzt darauf die Gründe auseinander, die es Petit de Saussaye wahrscheinlich werden ließen, daß Nassa gibbosula gleich mehreren anderen Gastropoden (z. B. Cypraea lynx, C. caurica, C. erosa, C, annulus, C. moneta) nur ganz zufällig in’s Mittelmeer gelangt sei, und weist ferner daraufhin, daß sich die Exemplare aus Syrien von den Formen aus dem obern Miocän und Pliocän Italiens kaum unterscheiden. So gelangt er schließlich zu der Anschauung, es läge der mediterranen und der indischen Art eine gemeinsame miocäne Stammform zu Grunde, welche Idee sich mit der Annahme einer zur Miocänzeit vorhandenen Verbindung zwischen Rothem und Mittelländischem Meere auch in gutem Einvernehmen befinde.