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Erläuterungen und Zusätze.
kommt Clysma an die Spitze der Bai von Suez und nach keinem südlich davon zu stehen.
Arsinoe. Als sich zur Zeit von Philadelphus Ptolemaeus das Meer aus der Umgebung von Heroopolis zurückgezogen hatte, und die ganze Gegend von Saba Biars, Abu Ballah wie der westliche Theil am Fuße des Serapeums Land geworden war, wurde die Gründung einer neuen Hafenstadt erforderlich. So entstand Arsinoö, durch den Ptolemäercanal (Amnis Ptolemaeus) mit Heroopolis in Beziehung erhalten. Arsinoe vermochte nicht hoch zu kommen, weil die Concurrenz, welche ihm durch das gleichzeitig angelegte Berenice erwuchs 1 ), zu groß war. Durchaus zutreffend bemerkt L. : „Dieser Lage von Arsinoe (in der Nähe des Serapeums) entspricht das, was Plinius sagt, welcher uns wissen läßt, daß hei dieser Stadt die drei Wege, welche vom Mittelländischen zum Rothen Meere führten, in Einen zusammenliefen. Die Ausgangspuncte dieser drei Routen am Mittelmeere waren Gerreh, Pelusium und der Mons Cassius. Würden wir uns vorstellen, Arsinoe habe da gelegen, wo das heutige Suez steht, so erhielten wir für jenen Ort etwa die doppelte Entfernung vom Mittelmeere als nach unserer wirklichen Annahme. W T ie ließe sich dann aber der Verlauf der drei Routen mit der Angabe von Plinius in Einklang bringen? Das Isthmusbassin hat immer bestanden, auf welchem seiner beiden Ufer verliefen die Wege?“ Wie konnten (so setze ich hinzu, denn das scheint mir das Wesentlichste zu sein) sich diese drei Wege erst bei Arsinoe treffen, ohne schon weit früher (am Timsahsee) in Einem aufzugehen? „Hierauf würde sich schwer eine Antwort finden lassen.“
Die von Linant citirte und von ihm allein richtig benutzte Stelle aus Plinius würde auch mich bestimmen, Arsinoe nördlich von den heutigen Bitterseebassins statt südwärts davon zu verlegen, falls nicht ein schwerer wiegender Grund mich daran verhinderte. Ein solcher ist nicht in schriftlichen Ueberlieferungen — die Angaben Diodor’ s wie Strabo’ s widersprechen der Linant’sehen Deutung der Plinius’sehen Stelle keineswegs —, sondern in den geologischen Verhältnissen der Suezlandenge zu finden, ja selbst in diesen als solchen kaum, sondern nur in Verbindung derselben mit den archäologischen Befunden. Nach Fuchs (vgl. S. 28) reichen die recenten Ablagerungen des Rothen Meeres mit normaler Fauna am westlichen Ufer des Großen Bassins der Bitterseen nur bis Fayed, an dessen östlichem Ufer
i) So Linant (S. 166). Kaville (S. 26—28) weist hingegen darauf hin, daß Ptole- maeus Philadelphus die Gründung von Ptolemais Theron als einen der wichtigsten Erfolge seiner Regentschaft angesehen zu haben scheint, da von deren Erzählung die Tafel von Pithom voll ist, diese die beiden anderen Städte am Rothen Meere, Philotera und Berenice, aber nicht einmal erwähnt.