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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Erläuterungen und Zusätze.

Retäbe im sog. Ras el Wady vor sich hat, sind viel breiter als die bei Abu Hammäd, doch auch zum Theil schon abgetragen.

Der wichtigste unter den alten Canälen im Wady ist der, dessen Anlagen nur noch bei Teil Abu Soliman vollständig erhalten sind; von diesem Orte ab westlich bis zum Bahr el Achdar ist von den Uferdämmen nur noch sehr wenig sichtbar, da die modernen Canalisirungswerke alles zerstört haben. Bei Teil Abu Soliman jedoch sind die beiden, 80 Meter von einander entfernten Uferbänke des alten Canals noch erhalten, deren nördliches auch Reste eines Ziegelbaues, vielleicht eines Forts, aufweist. ^

Alan erkennt an dieser Stelle, daß der Canal von Westen kam und wahr­scheinlich in der Nähe von Bardouanah gerade auf den Bahr el Achdar zu gerichtet war. Auf der Linie von Teil Abu Soliman nach Gawarni sind die Dammanlagen der nördlichen Canalseite gleichfalls noch erhalten; sie liegen südlich von letztgenanntem Dorfe, hinter diesem verlieren sie sich im Sande, bleiben aber auch noch hier erkennbar; so z. B. unter dem großen Sandhügel von Abu Neschabe, ja bis zum Ras el Wady hin, welches sie bei Rfege durchsetzen. An diesem Puncte vereinigt sich der Canal mit dem in nördlicherer Richtung angelegten Canalbette, welches viel groß­artiger als das seinige ist und ganz den Eindruck eines sehr alten und sorgfältig ausgeführten Baues macht. Nördlich von den Ueberresten dieses großen Canals verläuft, 60 Meter lang, von dem Sandhügel bei Abu Neschabe auf das Ras el Wady zu gerichtet, auch ein kleiner Bewässerungs­canal aus moderner Zeit, der ohne jede Bedeutung ist.

Vom Ras el Wady wendet sich der Canal gerade nach Osten; er bleibt immer in Sicht und bei Schech Sek erreichen seine Uferwände eine beträchtliche Höhe. In Windungen geht er von hier nach Osten weiter, berührt die Südseiten von el Maschüta, Magfar und biegt hei Saba Biars ein wenig nach Südosten um, indem er Abu Ballah schon östlich von sich liegen hat. Zugleich nehmen seine Umgrenzungen wieder ein großartigeres Aussehen an: die Uferwände treten 30 Meter auseinander und bleiben so ungefähr 6 Kilometer Weges nach West-Süd-West gerichtet, parallel ge­lagert. Dann kommt eine Stelle, wo der Canal einen nach Ost-Nord-Ost gerichteten Seitenzweig, von welchem noch Spuren erkennbar geblieben sind, für den beim heutigen Schech Ennedek gelegenen alten Ort abgab und ein Befestigungswerk die Canalwand krönte. Von dieser Theilungs- stelle ab wird der Canalverlauf ein südlicher, in einer Entfernung von 8 Kilometer gibt der Canal etwa 1000 Meter östlich vom Serapeum einen noch deutlich sichtbaren zweiten Seitenarm nach Osten ab und verliert dann auf seinem weiter nach Süden gerichteten Verlaufe immer mehr an Aus­dehnung und Regelmäßigkeit, bis seine letzten Spuren im Isthmusbassin, bei einem ehemals großen Lagerhause, dessen Mauern zum Theil noch er-