Dokument 
Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
Entstehung
Seite
127
Einzelbild herunterladen

Reste der alten Canalanlagen.

127

halten sind, bei Chounneh, wie es Linant dem arabischen Sprachgebrauche entsprechend nennt, verschwinden.

35 Kilometer südlich von Chounneh, 22 Kilometer nördlich von der Spitze des Suezbusens, wird das alte Canalbett bei Cabret el chof wiederum sichtbar; doch ist dasselbe jetzt viel kleiner und schlechter ausgeführt als in seinem Verlaufe nördlich von den Bitterseen und das Werk scheint überdies nicht derselben Zeitperiode anzugehören. Dieses letzte Stück des Canals läßt sich bis zu der Höhe nördlich von Suez verfolgen, und man sieht daselbst noch sowohl am Fuße des Hügels wie auch am Meere (zwischen dieser Höhe und der Insel bei Suez, auf welcher sich der euro­päische Friedhof befindet), daß seine Uferdämme zum Theil gut gemauert waren. Das Mauerwerk am Ausgange des Canals dürfte nach Linant einer Schleusenvorrichtung angehört haben, welche dazu gedient, Wasser in den Canal hineinzulassen; an einer anderen Stelle (S. 189) verwirft er diese Ansicht aber wieder und glaubt zu wissen, daß das Gemäuer der von arabischen Schriftstellern (Massudi [f 957 n. Chr.] und Makrizi [f 1450]) erwähnten Brücke von Kolzum angehört habe.

II. Vom Timsah- zu den Ballah- und Menzalehseen. Nur auf der großen Karte von Linant finde ich die Spuren einer die Schwelle von Gisr durchbrechenden alten Canalanlage verzeichnet; dieselbe soll der von Strabo dem Necho zugeschriebene Canal sein, dessen Wiederherstellung Amrü wahrscheinlich schon unternommen hatte, als er durch Omar an der Ausführung seines Vorhabens verhindert wurde.Die Höhe auf der Schwelle von Gisr, sagt Linant ,wird von den Ausschüttungen eines alten Canals gebildet, welcher 40 Meter breit ist, sich zwischen den Erhebungen 80 bis 100 Meter hinzieht und auf großen Strecken vollständig geradlinig verläuft. Etwa 500 Meter vom Ufer des Timsahsees entfernt, sind die beiden Seiten­wände des Canals gut zu überblicken, wenn man den Weg von Nordwesten nach Südosten, auf das Palais des Vicekönigs bei Ismailia zu, einhält. Von diesem Puncte aus verläuft der Canal in nordwestlicher Richtung, und ungefähr 1800 Meter vom Timsahsee entfernt nehmen seine Wände eine erhebliche Höhe an. Die Spuren dieses Canals sind so deutlich, daß es ganz den Eindruck macht, als sei derselbe vor noch gar nicht so langer Zeit ausgegraben. Er zieht sich, westwärts gerichtet, bis zu den Sandhügeln, welche die Untiefen der alten Lagunen des Menzalehsees (d. i. das Terrain der heutigen Ballahseen) begrenzen, und welche mit den Höhenzügen von el Ferdän in Verbindung stehen; darauf durchbricht der Canal, nach Norden sich wendend, diese Dünendämme. Gegenwärtig liegt die Sohle der Canal­anlage 14 Meter über dem Spiegel des Mittelmeeres.

III. Vom großen Bitterseebassin gerade aus zu den Ballali- seen. Am Nordostrande des großen Bitterseebassins ungefähr in der Gegend