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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Länge, Breite und Tiefe der einzelnen Canalanlagen. 143

daß man damals mit Triremen fuhr, daß die Segel auf dem Canale nur selten in Anwendung gebracht werden konnten, und man meist auf Ruder und Ziehseile angewiesen blieb. Anderer Ansicht ist Stephan (S. 428), dessen Worte folgende sind:Die Länge gibt Plinius auf 62 römische Millien, d. li. etwa 13 deutsche Meilen an. Da Herodot wahrscheinlich Tagereisen meint, in welchen er oft die Entfernungen auch zu Wasser ausdrückt, so würden die Angaben beider Schriftsteller übereinstimmen und zugleich be­weisen, daß das Rothe Meer damals weiter hinauf gereicht hat, wahr­scheinlich bis zu der heute Serapeum genannten Erdschwelle zwischen den Ritterseen und dem Timsahsee. Mit Stephan s Ansicht deckt sich auch diejenige Linant s (S. 183 u. 184).

Der Canal ist nach Herodot so breit gegraben, daß zwei Dreiruder neben einander dahin fahren können.Die Breite der griechischen Drei­ruder, sagt Stephan (S. 429),kann man zu 14 Fuß in der Wasserlinie und 18 Fuß oben annehmen, wie Dr. Graser dies neuerdings in seinen archäologischen Untersuchungen über den Schiffbau nachgewiesen. Nimmt man nun 30 Fuß Spielraum zwischen den beiden Fahrzeugen und an beiden Seiten der Böschungen noch je 38 Fuß, so erhält man eine Breite des alten Canals in der Wasserlinie von 134 Fuß. Plinius schrieb dem Ptolemäer­canal eine Breite von 100 Fuß, und die übertriebene Tiefe von 30 Fuß, nach einigen Ausgaben seihst eine solche von 40 Fuß zu. Nach Strabo Wäre derselbe 100 Ellen (nach Lepere ungefähr 150 Fuß entsprechend) breit gewesen und «tief genug für ein sehr schwer beladenes Lastschiff». Nach letzterer Angabe reducirt Lepere die Tiefe des Canals auf 1012 Fuß. Der heutige Süßwassercanal folgt zum Theil dem Tracé des alten Canals. Nach den Spuren zu urtheilen, scheint Stephan die Breite bei 1518 Fuß Tiefe gegen 150 Fuß in der Wasserlinie betragen zu haben; die Böschungen scheinen ihm ziemlich steil und stellenweise mit einem Steinbelag versehen gewesen zu sein. Ygl. auch S. 125.

Der 160 km. lange Lessepssche maritime Canal besitzt bei einer überall beibehalteneir Sohlbreite von 22 m. eine Tiefe von 88^2 m., die auf einer etwa 300 Schritt langen Stelle am Serapeum aber erst später durch Ausbaggern erreicht worden ist; gleich nach der Eröffnung zeigte der Canal auf dieser Strecke nur eine Tiefe von 17 Fuß. Die Breite in der Wasserlinie des Canals beträgt auf 4 /s seiner Länge 100 m., doch haben einige der Stellen im erhöhten Terrain nur 58 m. erhalten. Gegenwärtig wird daran gearbeitet, dem Canale überall eine Tiefe von 8^2 m. zu geben und seine Sohle von 22 auf 37 m. zu verbreitern. Binnen der drei nächsten Jahre sollen die Veränderungen fertig gestellt werden, und es wird dann der Canal durchweg die Breite haben, welche er gegenwärtig nur an den Ausweichestellen besitzt. Auch denkt man daran, späterhin eine Ver-