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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Erläuterungen und Zusätze.

langte. Nun sagt aber Langles:Seit 767 nennt uns die Geschichte keinen Souverain, welcher versucht hätte, diese bedeutende Communication wieder zu eröffnen.Ist es nicht seltsam, so äußert Letronne,wenn man hört, ein Canal sei mit einem Schiffe befahren worden, der seit 50 bis 55 Jahren zugeworfen ist? Hier liegt ein Widerspruch vor! Denn weder läßt sich annehmen, der Nachfolger von el Mansur habe den Canal wieder geöffnet (das hätten uns die arabischen Schriftsteller sicherlich überliefert), noch daß Fidelis Angabe keinen Glauben verdiene. Es muß sich eine andere Lösung dieses Widerspruchs ergeben. Dicuil muß 825 mindestens 50 Jahre alt gewesen sein, und er sagt, daß Fidelis ihm im Dabeisein seines Lehrers Suibneus die Geschichte erzählt habe. Die irländischen Annalen führen zwei Abbes dieses Namens auf, von denen der eine 767, der andere 776 gestorben ist. Letzterer scheint der von Dicuil genannte zu sein. Fidelis kehrte nach 12jähriger Abwesenheit zurück, und so kann dieser nur zwischen 762 und 765 in Aegypten gewesen sein, also 2 oder 4 Jahre vor der definitiven Zerstörung der Verbindungsstraße zwischen beiden Meeren.

Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß Schleiden sich veranlaßt sah, von der Angabe Schems-JEddin's : der Canal sei auf Befehl el Mansurs bei Kolzum geschlossen worden, abzuweichen.Die gut erhaltenen Wände des Canals gerade in seinem auf der Suezbarre liegenden Theile scheinen einer hier stattgef'undenen Zuschüttung zu widersprechen, während der Damm, welcher bei Ras el Wady das Wady Tümilät quer durchschneidet und bis 1800, in welchem Jahre er von einer ungewöhnlich hohen Nil­schwelle durchbrochen wurde, das Wasser von dem Timsalisee abhielt, allem Anscheine nach aus jener Zeit stammt.

Länge, Breite und Tiefe der einzelnen Canalanlagen.

Ziehen wir, sagt Lepere,die vier Stücke in Betracht, aus welcher sich die alte Canalanlage zusammensetzt: 1. die Abzweigung des Pelusischen Nilarms, welche ihr Wasser oberhalb von Bubastis empfing, 2. die Canal­strecke, welche von Bubastis durchs El Wady bis in die Nähe des Sera- peums reichte, 3. die 68 Meilen lange, in südöstlicher Richtung die Bitterseen durchschneidende Strecke und 4. die 5 Meilen lange Verbindung, welche zum Arabischen Golfe führte, so ergibt sich für den Canal als solchen eine Totallänge von 25 Meilen und (mit Hinzuziehung der Bitterseen) eine schiffbare Fahrstraße von 33 Meilen. Lepere glaubte, daß von Herodot , welcher sagt:Der Canal ist eine Fahrt von 4 Tagen, dieser in seiner ganzen oben angegebenen Länge gemeint sei.8 Meilen, so schließt Lepere ,ist für ein Fahrzeug eine kleine Tagestour; doch erinnern wir uns,