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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Nachträge.

Chaetomorpha gilt. Bei diesen Gattungen ist die Unterscheidung der Species zur Zeit noch zu schwierig. Trotz dieser beträchtlichen Anzahl gemeinsamer Arten sind die Algenfloren des Rothen und des Mittelländischen Meeres aber doch ganz verschiedene. Wie schon Zanardini treffend hervorhebt, steht der Algen wuchs des Rothen Meeres dem der tropischen Meere (Indischer Ocean etc.), der des Mittelmeeres dagegen dem der nordischen Meere (Nörd­licher Atlantischer Ocean, Nordsee etc.) nahe. Das geht schlagend aus der Fülle an Eigenthümlichkeiten bei beiden Meeren hervor. Im Gegensatz zum Mittelmeer finden sich im Rothen Meere die Sargassen (30 Arten), Turbinarien, Phyllacantha, Hormo- sira u. s. w., ferner die Polyzonia, Dasya, Gracilaria (6 Species) und die merkwürdige Caulerpa in zahlreichen be­sonderen Arten vor; im Mittelmeere hingegen treten Cystoseira, die Sphacelarieen, Polysiphonia (viele Formen), Delesseria, Nitophyllum, Jania, Rhodymenia, Gracilaria (5 besondere, von denen des Rothen Meeres abweichende Arten), Dasya in zahlreichen, dem Rothen Meere fehlenden Species auf u. s. w. Was die Frage betrifft, ob der Suezcanal bereits einen Austausch der Algenformen veranlaßt habe, so äußert sich Zeller darüber folgendermaßen: «Der Suezcanal scheint bis jetzt nichts geändert zu haben, denn untfer den wenigen, seit seiner Eröffnung im Rothen Meere neu aufgefundenen Algen befinden sich ebensowohl solche, welche außerdem in den südlich angrenzenden Meeren, als solche, welche im Mittelmeere Vorkommen».

Zu S. 86. Unlängst (1886) begegnete G. Keller (Reisebilder aus Ostafrika und Madagascar. Leipzig. 1887. S. 28) im Canal- stiick beim Serapeum und im Timsahsee auch schönen und großen Wurzelquallen (Rhizostoma Cuvieri), welche aber ebenso gut aus dem Rothen Meere wie aus dem Mittelmeere in den Canal eingedrungen sein können.