Heft 
2 (1898) Heft 5-6
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Eisendrähte.Der als Isolator dienende Kaut­schuk ist sonach in zwei getrennten Lagen verwendet. Hopper vindizirt diesen Ka­beln den Yortheil, dass dieselben in ge­wöhnlichen Schiffen versendet werden können, ohne durch den Transport oder die flitze Schaden zu leiden, während die Guttaperchakabel immer unterWasser von möglichst niedriger Temperatur auf­bewahrt werden müssen. Auf die eigen- thümliche Aenderung des reinen Kaut­schuk, welcher dieser Körper durch die Berührung mit metallischem Kupfer un­terliegt, scheint Hopper bei seiner Con- structionsweise keine Rücksicht genommen zu haben.

Für die Legung von Unterseekabeln waren zwei Projecte ausgestellt, nämlich : von J. Mörath, k. k. Marine-Ingenieur in Wien und S. E. Morse in New-York, dem Bruder des Erfinders des Morse-Schreib- Apparates. Mörath will das Kabel in einer angemessenen Tiefe unter dem Meeres­spiegel durch unterseeische Bojen mit Auftrieb, welche in passenden Zwischen­räumen an den Kabel angebracht werden, schwimmend erhalten. Die Bojen bestehen aus Tonnen, gefüllt mit einer Mischung von Korkholzabfällen und Harz, welche vom Meerwasser nicht angegriffen wer­den soll, auch wenn bereits die äussere Tonnenwand zerstört worden wäre.

Zur Beseitigung der Schwierigkeiten, die bei Wiederaufnahmen eines Kabels aus grossen Meerestiefen dadurch entste­hen, dass das während der Legung stark ausgespannte Kabel für seine Hebung bis zur Oberfläche nicht die ausreichende Länge besitzt, schlägt Morse vor, bei der Legung von Kabeln zwei Schiffe zu ver­wenden, von denen das zweite sich in an­gemessener Entfernung hinter dem ersten hält, das bereits gelegte Kabelstück über sein Deck laufen lässt und mit demselben soweit es die Kabellänge gestattet, senk- i

recht aus der Kabellinie herausfährt, in­dem es das Kabel an einem Taue oder an einer Kette, an deren Ende eine Boje be­festiget wird, langsam herablässt. Die Boje soll die Auffindung des Kabels er­leichtern und die durch diesen Vorgang auf dem Meeresboden gebildete Schleife die erforderliche Länge zum späteren Wiederaufziehen des Kabels gewähren. Die Schwierigkeiten, welche sich der Aus­führung dieses Vorschlages in der Wirk­lichkeit entgegenstellen würden, sind der­art in die Augen springend, dass eine Auf­zählung derselben wohl nicht nothwendig sein dürfte.

IV. Haus t elegr aphen und elek­trische Läutewerke.

Die ausführliche Beschreibung dieser Abtheilung finden wir in dem österreichi­schen Austeilungs-Berichte, dem wir die nachstehende Darstellung entnehmen.

Die Anfer tigung von Haustel egraphen (sonneries éléctriques), welche in den letz­ten Jahren auch in Oesterreich sich ein­zubürgern begannen , bildet namentlich in Paris einen ziemlich ausgedehnten In­dustriezweig, mit welchem sich eine be­trächtliche Anzahl von Mechanikern be­schäftiget. In der Ausstellung war der­selbe durch Bréguet, Gaumont und Prud- homme in Paris, R. Belle in Aachen und die Actiengesellschaftder Telegraph in Berlin vertreten. Die Apparate von Caumont und Prudhomme boten kein wesentliches Interesse; das Bestreben der Constructeure scheint besonders auf hüb­sche Ausstattung und gefällige Form ihrer Einrichtungen bei mässigen Preisen ge­richtet zu sein. Bréguet hat einen für Frankreich und England patentirten zweckmässigen Taster (bouton répétiteur) ausgestellt, welcher die Sicherheit gibt, dass maji das entfernte Läutewerk wirklich in Bewegung gesetzt hat und dass das ! Zeichen von der gerufenen Person wahr-