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lin vorzuziehen sein, der seit einem Decen- nium mehrfach in Gebrauch steht und wie- derhohlt beschrieben wurde. In seiner neuesten Modification ist dieser Apparat in eine sehr compendiöse Form gebracht und statt des früheren pultförmigen Holzkastens in eine cylindrische Metallbüchse eingeschlos- sen. Hierdurch werden zugleich alle Verschiebungen einzelner Bestandtheile des Apparates, welche früher manchmal durch das Schwinden und Werfen des Holzes veranlasst wurden, gänzlich vermieden. In dem Cataloge der Londoner Filialanstalt Siemens Brothers ist der Preis eines com- pleten Zeigerapparates mit sechs Paaren permanenter Magnete, paralisirtem Wecker, eisernem Fussgestelle und sonstigen Nebenbestandtheilen auf 24Pfund Sterling angegeben, der Zeigerapparat allein kostet 18 Pfund Sterling, 18 Schilling.
VI.
Apparate des Morse’schen Systems.
Wenn die Bedeutung des Morse-Apparates für das heutige Telegraphenwesen überhaupt noch einer näheren Feststellung bedürfte, so wäre dieselbe aus der Anzahl der aus allen Theilen Europa’s nach Paris eingesendeten Instrumente leicht zu liefern gewesen. Die ausgestellten Apparate lassen sich in zwei Gruppen brin- ‘ gen, je nachdem sie mit einer Stahlspitze vertiefte Zeichen auf dem Papierstreifen machen, oder als sogenannte Schwarzschreiber farbige Schrift ohne Vertiefung liefern. Zu diesen beiden Abtheilungen kann noch die in Amerika gebräuchliche Einrichtung hinzugenommen werden, welche den eigentlichen Schreibapparat ganz weglässt und die Zeichen des Relaishebels blos für das Ohr wahrnehmbar macht, das Morse’sche System also eines seiner wesentlichen Vorzüge vor den Zeigertelegraphen ganz entkleidet. In Europa hat diese
Einrichtung bis jetzt nicht Eingang gefunden; über die relativen Vorzüge der Apparate mit färbiger oder erhabener Schrift scheinen die Meinungen noch ziemlich getheilt zu sein. Obgleich den Schwarzschreibern der Vorrang nicht streitig gemacht wird, namentlich in Fällen, wo die durch mechanische Mittel hervorgebrachten Zeichen am Apparate mit besonderer Schnelligkeit sich folgen sollen, so kommt man andererseits von der ursprünglich auf- gestellten Behauptung zurück, dass die Apparate mit färbiger Schrift ebenso empfindlich gemacht werden können, als die fortan ganz überflüssigen Relais; von den ausgestellten und für den Dienst auf längeren Linien bestimmten Schwarzschreibern war die Mehrzahl bereits wieder mit Relais ausgerüstet.
Nach diesen einleitenden Bemerkungen wollen wir die bemerkenswerthesten, in dieser Abtheilung befindlichen Apparate besprechen.
Siemens undHalskein Berlin stellten einen Morse’schen Schreibapparat aus, der auf einer Platte vollständig mit Galvanoskop, Relais, Taster und Klemmen montirt ist. Der Schreibapparat besteht aus einem starken Uhrwerke, welches den Papierstreifen mit gleichmässiger Geschwindigkeit über eine, mit einer Nuth versehene Walze zu ziehen hat. Unter dieser Walze befindet sich ein Metallstift, welcher am Ende eines Hebels befestiget ist, dessen anderes Ende einen Anker aus weichem Eisen über den Polen eines Electromagne- ten trägt. Sobald der Anker von den Polen eines Elektromagneten angezogen wird, hebt sich der Metallstift und druckt die Zeichen auf der Nuth in das Papier. Der Relais ist amerikanischer Construktion und sehr zart adjustirt. Diese Apparate werden auf den deutschen Eisenbahnlinien vielfach verwendet.
Johann Leopolder aus Wien «teilte