Heft 
3 (1870)
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Anschluss an die erwähnten Curven defi- niren. *) Wird der zwischen der Abscissen- axe und der Curve, sowie der ersten und letzten Ordinate liegende Flächeninhalt in ein Rechteck verwandelt, dessen Basis dem entsprechenden Stück der Abscissen- axe gleich ist, so ist die Höhe dieses Rechteckes der mittlern elektromotori­schen Kraft gleich. Letztere ist dann ge- wissermassen das arithmetische Mittel aus allen den Wertlien, welche die electromo- torische Kraft während vieler kleiner, aber gleicher Zeitelemente gehabt hat.

Wenn man nun die Elemente in der Praxis bis zur völligen Erschöpfung arbei­ten liesse und dann erst auswechselte, so wäre die Curve in ihrer ganzen Er­streckung heranzuziehen und die mittlere electromotorische Kraft würde ziemlich klein werden. Auf den ersten Blick sollte man diesen Weg für den meist ökonomi­schen halten, da die Elemente mit ihrer ganzen Leistungsfähigkeit ausgenutzt wür­den. Man sieht aber sofort, dass zur Erre­gung einer bestimmten electromotorischen Gesammtkraft der Batterie bei voller Aus­nutzung der Elemente mehr von denselben erforderlich sind, als bei häufiger Erneue­rung, Die bedeutend grössere Batterie braucht dann auch einen grösseren Raum zur Unterbringung. Wichtiger als der er­wähnte nachtheilige Umstand sind fol­gende beide Erwägungen. Jede Vermeh­rung des Widerstandes des Gesammtkrei- ses macht eine Vermehrung der Batterie­kraft notkwendig. Indem man ausgenutzte Elemente noch in der Batterie stehen lässt, ist man also auch in Rücksicht auf den vermehrten Widerstand gezwungen, eine stärkere Batterie anzuwenden, als sonst erforderlich ist. Dieser Nachtheil wird besonders empfindlich bei gemein­

*) Vergleiche Pig. I. auf Tafel II. in der nächstfolgenden Nr. 6.

samen Batterien und »in Folge des Um­standes, dass der Widerstand erschöpfter Elemente meist grösser ist, als der von frischen. (Bei Meidingersehen allerdings ist das Gegentheil der Fall.)

Nach diesen Erwägungen ist es am zweckmässigsten, dieElemente nur so lange arbeiten zu lassen, als die electromotorische Kraft im langsamen Abnehmen begriffen ist. Ist diese Periode vorbei, so wird die Auswechselung vorzunehmen sein. Somit wird die mittlere electromotorische Kraft aus einem kürzeren Stück der Curve zu ziehen sein, und dieser so gewonnene mitt­lere Werth ist es, der nachstehend ange­führt werden soll. Derselbe ist seinem Be­trage nach bedeutend grösser, als er aus­fällt, wenn er aus der ganzen Curve ge­zogen wird. Natürlich sind in der anzuge­benden Zahl für die Widerstände auch nur die Widerstände während der gedachten Periode ungefähr zusammengefasst, und auch die Nutzeffecte sind so berechnet, dass als electrischer Consum nur der wäh­rend der gedachten Zeit stattfindende, als Gesammtconsum aber der der ganzen La­dung entsprechende zu Grunde gelegt ist, sofern nicht der unverbrauchte Theil sich w r eiter benutzen lässt.

I. Meidinger'sches Element mit Sturz flasche.

Reihe A. ergab e = Ö\92, w = 8 S ,0 « = 0,96 B. e = 0,93 ,, C. e == 0,925, w = 12 e = 1,0 Das offene Element der Reihe D. hielt sich fast unverändert brauchbar. Das kurz ge­schlossene Element der Reihe E. polari- sirte sich bei einer täglichen Arbeit von fast 3 gr Kupfer im Voltameter so bedeu­tend, dass e bis 0,5 selbst 0 d ,2 fiel, es wurde hier übrigens ein kleineres Exemplar an­gewendet. Zugleich w r ar hier s = 0,93. Die Elemente hielten sich bei allen Ver-