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vertraut worden, welche ermächtiget sind, sich von einem Mitgliede ihrer Familie aushelfen zu lassen, welchem für diese Lei­stung ein jährliches Entgelt bis zu 300 Fcs. geboten wird.

Auf diese Weise kann die Anzahl der Arbeitsstunden mit geringen Kosten ver­mehrt und mit dem Bedürfnisse der Bevöl­kerung in Einklang gebracht werden.

In jenen Stationen hingegen, wo die telegraphische Correspondenz so gering ist, dass sie für die Thätigkeit eines wirklichen Beamten nicht ausreicht, stellt die Verwal­tung Hilfsagenten an, die aus alten Staats­dienern oder deren Frauen, Witwen und Kindern ausgewählt werden und einen ge­ringeren Lohn beziehen, als das zum Tele­graphendienste gehörende Beamten-Perso- nale. Im Jahre 1866 wurden 60 solcher Agenten ernannt, so dass gegenwärtig 128 Stationen dieser Cathegorie in Thätigkeit sind.

Der Versuch in grossen Städten neben den Amtsboten auch junge Leute zur Aus­tragung von Depeschen zu verwenden, er­gab so günstige Resultate, dass man es für zweckmässig hält, denselben in den durch die Sicherheit des Dienstes gebotenen Gren­zen auch ferner fortzusetzen.

Die Auflassung der Aushilfsboten bei den Stationen mit beschränktem Dienste, und die Gewährung einer Entschädigung an die Leiter dieser Aemter, welche für die Zustellung der Depeschen in die Wohnung der Empfänger verantwortlich sind, gehört mit zu denjenigen Verfügungen, welche die Betriebskosten der Telegraphie zu vermin­dern geeignet sind.

Während dieVerwaltung sonach ohne Unterlass bestrebt ist, eine Verringerung der Auslagen herbeizuführen, kann sie gleichzeitig mit Genugthuungdie stetige Zu­nahme des Depeschen Verkehrs und der Ein­nahmen für die Privat-Correspondenz con- statiren.

Die ersten zehn Monate des Jahres 1865 lieferten nachstehende Betriebs - Re­sultate :

Depeschen. Einnahmen.

1,748.871 interne Dep. 3,428.704*15 Fcs.

312.586 internat. 2,410.578*60

Summe 2,061.457 Depeschen 5,869.282*75 Fcs.

In der gleichen Zeitperiode des Jah­res 1866 war das Ergebniss folgendes :

Depeschen. Einnahmen.

1,972.571 interne Dep. 4,534.144*38 Fcs.

395.420 internat. * 1,937.742*06

Summe 2,367.991 Depeschen 6,471.886*44 Fcs.

was gegenüber dem Vorjahre einen Zu­wachs von 223.690 oder 12*78% internen Depeschen und, von 82.844 oder 26*82°/ 0 internationalen Depeschen darstellt.

Die interne Correspondenz ergab eine Mehreinnahme von 1,075.440 Frs. 23 ct. gleich 31.09%, welche sich jedoch bei dem Umstande, als für die internationale Corre­spondenz um 372.836 Frs. 54 ct. weniger eingenommen wurden, auf 602.603 Fcs. 69 ct., d. i. auf 10.26% reduzirt

Die Verminderung der Einnahmen für die internationalen Depeschen bei einer fast 27% Steigerung der betreffenden Depe­schenzahl ist die Folge der im Jahre 1865 durch die Pariser Conferenz beschlossenen beträchtlichen Herabsetzung der Tarifge­bühren, welche mit 1. Jännerl866in Kraft trat. Ohne die Kriegsereignisse in Deutsch­land, während welchen die Leitungen der kriegführenden Staaten entweder ganz un­terbrochen oder von politischen Telegram­men in Anspruch genommen waren, würde übrigens selbst dieses anscheinend ungün­stige Resultat noch weniger fühlbar ge­worden sein.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Verkeilung des Depeschenverkehres und des Betriebsergebnisses nach den verschie­denen Gattungen der Stationen: