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deren jeder einem General-Inspector an­vertraut ist. Dieser Beamte überwacht in den Grenzen seines Districtes sowohl den administrativen als technischen Dienst, lei­tet die Errichtung der neuen und die Aus­besserung der alten Leitungen, sowie die Aufstellung neuer Stationen, sorgt für den regelmässigen Gang des Dienstes in den Aemtern und bildet sonach daß Mittelglied zwischen der Verwaltung und den Statio­nen; Das Stationspersonale hat drei Grade, nämlich:

a) Directoren (Vorstände der Haupt­stationen) ;

b) Commissäre (Vorstände der Sta­tionen zweiter Classe, oder Adjunkten der Vorstände bei den Hauptstationen);

c) Assistenten (Leiter bei kleinen* oder Beamte bei den übrigen Stationen),

Sowohl aus Ersparungsrücksichten, als auch um den jedes Unterhaltes beraub­ten Frauen Exislenzmittel zu gewähren, hat man in Schweden seit 3 Jahren ein System angenommen , nach welchem Frauen, die sich einer Prüfung unterzogen und bei einem der Staats-Telegraphenäm­ter im praktischen Dienste eingeübt haben, zur Dienstleistung bei den electrischen Telegraphen zugelassen werden. Gegen­wärtig sind mehrere junge und ledige Frauenspersonen als Vorstände der klein­sten Stationen dritter Classe angestellt. Sie beziehen einen Gehalt, der zwei Drit­tel desjenigen der männlichen Vorstände bei Stationen gleicher Cathegorie erreicht. Andere Frauen werden von Zeit zu Zeit als Gehilfen in den Aemtern der zweiten Classe oder als Substituten der männlichen Vorstände bei den Stationen der dritten Classe verwendet. Die Verwaltung hat alle Ursache mit der Art, wie diese Telegra­phistinnen ihre Obliegenheiten erfüllen, zu­frieden zu sein.

Die Gesammtzahl des der Telegra­

phen-Verwaltung unterstehenden Stations­personales beträgt:

1. Bei den electrischen Stationen:

a) Männer.224

b) Frauen. 19

243

2 . Bei den optischen Stationen:

Männer .. 40

zusammen . . . 283

Personen.

Mat eriale.

Seit dem Jahre 18Ö9 werden auf den Linien, welche die Verwaltung baute oder umlegte, nach dem Systeme des Dr. Bou- cherie mit einer Kupfervitriol-Lösung im- prägnirte Säulen verwendet. Von den S.746 Kilometern Leitungen, welche das schwedische Telegraphennetz gegen­wärtig umfasst, sind 4.294 Kilometer oder 747o/ ö mit solchen präparirten Stangen versehen. Der auf allen Leitungen ver­wendete Eisendraht ist galvanisirt und hat einen Durchmesser von beiläufig 4.2S Mil­limeter.

Alle längs den Eisenbahnen, sowie auch einige längs den Strassen errichteten Leitungen haben grosse Porzellan-Isola­toren, deren Form dem in Preussen und Dänemark angewendeten Systeme ziem­lich nahe kommt. Auf den andern Linien bedient man sich kleiner Porzellan-Isola­toren, die gegen die Zerstörung durch eine Eisenglocke geschützt sind.

Die Batterien sind nach dem Systeme Bunsens eingerichtet, aber mit der Abän­derung, dass sie nicht mit Salpetersäure, sondern mit Schwefelsäure gefüllt werden.

Der Morsesche Apparat steht bei der Staats-Telegraphen-Verwaltung allgemein im Gebrauche. Die Hälfte der Stationeü ist mit Schwarzschreibapparaten versehen, die theils in Schweden, theils in Paris an­gefertigt wurden.

Die nachstehende Tabelle weist an­nähernd die Einnahmen und Ausga*