Nr. 5 und 6.

Wien, den 31. März 1868.

11. Jahrgang.

DAS TELEGRAMM.

ORGAN FÜR TELEGRAPHENWESEN.

Eigeuthümer, Verleger und verantwortlicher Redacteur: L. J. Wols chit z.

Redaction:

Margarethenstrasse Nr. 7 .

Alle Zuschriften sind portofrei an die Re­daction zu richten.

Unfrankirte Briefe werden nicht angenom­men und Manuscripte nicht zurückgestellt. Inserate werden mit 10 kr. österr. W. für die zweispaltige Petitzeile berechnet.

DasTelegramm erscheint am 15. u letz­ten eines jeden Monats.

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Abonnements werden angenommen bei der Expedition, Margarethenstrasse Nr. 7.

Inhalt.

Text: Eröffnung neuer ösierreichischer Telegra- phen-Stationen. Der Telegraph auf der Pariser Industrie-Aus Stellung im Jahre 1867. Der Telegraphen-Apparat Bergmüller. (Fortsetzung.) Töplers Influenz - Elek­tromotor. Anwendung des Magnesiums in der Voltaschen Kette. Aufgaben aus der Elektricitätslehre (Fortsetzung). Organisation des Telegraphendienstes in Paris. (Schluss.) Ergebnisse des Tele­graphenbetriebes in Belgien im Jahre 1867. Ergebnisse der Privat- und Sta'ats-Corre- spondenz in Oesterreich in den ersten eilf Monaten des Jahres 1867. Die österrei­chische Telegraphen-Anstalt vordem Reichs- rathe. Rundschau. Personal-Nach­richten. Briefkasten der Redaktion. Inserate.

Illustration: Tafel I.

'Eröffnung neuer österreichischer Telegraphcn-Stationen.

In der Zeit vom 1. bis 31. März 1868 wurden die nachstehenden österreichischen Telegraphen-Stationen eröffnet:

Gabel (L) in Böhmen.

Auer (F-L) in Tirol.

Essegg, Unterstadt (L) in Slavonien.

Slatina (L) in Slavonien.

L bedeutet: beschränkter Tagdienst.

F Bahn-Telegraphenstation.

Der Telegraph auf der Pariser Indu­strie-Ausstellung im Jahre 1867.

Nach Berichten deutscher, englischer und franzö­sischer Fachmänner. Von C. Rosmanith, k. k.

Obertelegraphisten.

(Fortsetzung.)

Bei Besprechung der unterirdischen Leitungen dürften auch jene mechanischen Vorrichtungen zu erwähnen sein, deren man sich in neuerer Zeit zur Depeschen­beförderung in grossen Städten zu be­dienen anfängt, wo die gewöhnlichen Te­legraphenlinien für die Bewältigung des ungemein gesteigerten Lokalverkehres nicht mehr hinreichen oder sich minde­stens als ökonomisch unvortheilhaft er­weisen. Es ist diess die Methode der pneu­matischen Depeschenbeförderung, die bis­her erst in Berlin und Paris eingeführt ist und welche wir auch auf der Ausstellung durch Modelle und Zeichnungen vertreten finden.

In Berlin wurde dieselbe vor zwei Jah­ren zwischen demCentral-Telegraphenamte und der Börse in Anwendung gebracht. Sie besteht in einem unterirdischen Metall­rohre, welches einen kleinen Wagen als Träger der Depeschen aufnehmen kann; der Wagen wird im Rohre dadurch fort­geschoben, dass eine Dampfmaschine vor