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nau den belegten Segmenten auf der un­teren Seite von AB, In der in Fig. 4 angenommenen Stellung sind die Segmente AB isolirt, weil e und f gerade auf Glas schleifen. Bringt man nun die ruhende Scheibe A' durch den Conductor 1 mit ir­gend einer Elektricitätsquelle von schwa­cher Spannung in Berührung, während man das Segment A durch Berührung bei q ableitend mit der Erde verbindet, so la­det sich das Plattenpaar AA' wie ein Con- densator. «Wurde mit 1 derPol einer kleinen Zambonischen Säule verbunden, so wird so viel Elektricität auf A' über­gehen , bis auf 1 die Spannung des freien Pols erreicht ist. Wird nun die Scheibe in rasche Rotation versetzt, so wird die auf ihr verdichtete -f-Elektricität frei, kann über h abgegeben und zum Laden einer Flasche benutzt werden. Wird gleich­zeitig g mit dem Boden leitend verbunden, so kann sich B, indem es an die Stelle von A tritt, sehr rasch wieder laden etc. Das System verhält sich wie ein in rascher Thätigkeit begriffener Elektrophor, indem die einmal auf A' angehäufteElektrici- tät, ohne verbraucht zu werden, fortwäh­rend neue -{-Elektricität aus dem Boden herbeizieht. DieElektricität auf A' kann in keinem Augenblick frei werden, indem sie stets unter der Influenz der über ihr bewegten metallischen Flächen bleibt. Wird g nicht mit dem Boden verbunden, so muss dort fortwährendElektricität frei werden, während auf h die Spannung der freiwerdenden -}-Elektricität auf die Hälfte herabsinkt; kurz, es verhalten sich mn wie die Pole einer schwachen Säule, was auch ein rascher Funkenstrom zwi­schen i und k beweist. x In dem Apparat selbst, welchen Fig. S zeigt, ist A' eine Glasscheibe, w t eiche auf ihrer unteren Seite entsprechend belegt ist. Die Quantität der auf A und A' verdichteten Elektricität wächst mit dem abnehmenden Abstande

der Scheibe, dieser aber ist begrenzt haupt­sächlich durch die Spannung der -{-Elek- tricität, welche auf A in dem Masse frei wird, als Flächenelemente bei der Drehung aus der Wirkungssphäre von A' heraus­treten. Bei stärkeren Ladungen würde daher stets schon gegen Ende der ersten halben Rotation ein Entladungsfunke über­springen, und dies soll nun durch die er­wähnte Abänderung und auch noch da­durch vermieden werden, dass man die untere Seite von AB mit Firniss dünn überzieht. Vollständig aber beseitigt man den Uebelstand durch die wie Blitzableiter wirkenden Spitzen rs, deren Abstand von einander nur um ein Geringes kleiner ist, als der Abstand der beiden Scheiben. In der,bisher betrachteten einfachen Form des Apparates nimmt die Dichte der Elektrici­tät auf A' rasch ab und um so rascher, je grösser sie Anfangs ist. Man müsste da­her fortwährend einen andern Elektromo­tor zur Hand haben, wenn nicht der Ap­parat selbst das Mittel böte, abermals durch Influenzwirkung, die einmal auf A' mitge- theilte Elektricität selbstthätig fort und fort zu steigern oder auf einem constanten Mass zu erhalten. Dies geschieht dadurch, dass, wie Fig. 5 zeigt, unterhalb der bis­her beschriebenen Vorrichtung, dieselbe sich mit denselben Verhältnissen, nur im verkleinerten Massstabe und um 180° ge­dreht, wiederholt; ab (8^ Z. Durch­messer) rotirtmit A B und a' ist eine zweite, 8 Millimeter unter a b ruhende Platte; die Conductoren m'n' tragen die Federn eff'. Denkt man sich nun Y mit m, n' mit 1 und endlich n und besonders m' gut leitend mit der Erde verbunden, so steht A' nie­mals mit der Erde in leitender Verbin­dung. Ist nun A' mit einer sehr kleinen MengeElektricität versehen worden, so wird bei der Rotation der Scheiben auf h und m -{-Elektricität frei werden. Nehmen wir an, es seien m und n nicht leitend ver-