Im Forschungsbereich „Koloniale Infrastrukturen“ macht das Technische Museum Wien sämtliche Dokumente und Objekte zugänglich, die im Rahmen des vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport geförderten Projekts (2022–2025) digitalisiert, wissenschaftlich bearbeitet und kolonialkritisch kontextualisiert wurden.
Die Archivbestände umfassen vier Verkehrsinfrastrukturprojekte, bei denen österreichische Beteiligungen an Planung oder Bau beziehungsweise direkte oder indirekte Verwertungsinteressen der Habsburgermonarchie nachweisbar sind: den Suezkanal in Ägypten sowie ausgewählte Eisenbahnprojekte in Brasilien (Dom Pedro II. Eisenbahn), Indien (North Western Railway) und Namibia (Otavibahn).
Die freie Zugänglichkeit der (hand)schriftlichen Dokumente in Form von Transkriptionen und digitalen Editionen sowie des vielfältigen Bildmaterials als hochauflösende Scans bietet eine umfassende Grundlage für vertiefende Recherchen und multiperspektivische Fragestellungen. Erweitert wird dieses offene Forschungs- und Rechercheformat durch ein kritisches Glossar, das problematische Begriffe kontextualisiert, auf alternative Benennungen verweist und kulturtheoretische sowie dekoloniale Konzepte erläutert.