ten den Auftrag, die von der früheren Société d’Etudes ausgeführten Pläne undNivellirungen wieder zu übergehen, und nach den Ergebnissen dieser wiederholten Erhebungen das Project zur Verbindung der beiden Meere näher auszuführen.Als nun diese neuen Erhebungen die Richtigkeit der von der Société d'Etudes ausgeführten Messungen constatirten, beschloss der Vicekönig die Ausführungdes Canals, welche er im Jahre 1854 dem Herrn Ferdinand v. Lesseps, derin früherer Zeit durch viele Jahre französischer Generalconsul in Aegypten war,und mit ihm in freundschaftlichen Verhältnissen stand, übertragen hat.Zugleich wurde, in voller Anerkennung der Souverainität der ottomanischenPforte, die Sanction des bezüglichen Fermans in Constantinopel nachgesucht,während die Prüfung des Projectes selbst einer internationalen Commission übertragen worden ist. Diese hat nun ihre Arbeit vollendet und den Gegenstand sowohl in bautechnischer als hydraulischer, so wie in nautischer Beziehung erschöpfend behandelt, wie es Ihnen, meine verehrtesten Herren, aus dem Berichteder internationalen Commission, welchen ich Ihnen zu überreichen die Ehre hatte,schon bekannt ist.Die Sanction des Fermans von Seite der ottomanischen Pforte lässt hingegen zufolge der Bemühungen des englischen Botschafters Lord Stratford deRedcliffe, noch immer auf sich warten.Inzwischen mehren sich die Anmeldungen zur thätigsten Theilnahme vonallen Seiten und von allen Weltgegenden und die zur Ausführung des grossenUnternehmens erforderlichen Geldmittel sind durch entgegenkommende Anträgebereits mehr als gedeckt.Die Grundlagen zur Bildung der Société universelle d’Exécution sind bereits vorbereitet, und Herr von Lesseps befindet sich bereits auf dem Wegenach England, um durch seine zahlreichen Freunde und Theilnehmer und mit derStütze der ostindischen und der Peninsular and Oriental Company die durch LordPalmerston befolgte, den Interessen Englands und seinen oft wiederholtenAeusserungen von Freihandel und Civilisation zuwider laufende, ungerechtfertigteOpposition zu bekämpfen.Die öffentliche Meinung ist in England, wie sonst überall, der Durchführungder Durchstechung der Landenge von Suez günstig, und ich hoffe zuversichtlich,dass diese von nur wenigen Männern in England getheilte Opposition, welcheallen Herausforderungen zum Trotze, sich bisher immer in hartnäckiges Stillschweigen einhüllte, durch die Macht der Umstände überwunden werden wird.Nach meiner individuellen Anschauung ist dieser, durch so viele Jahrhunderte genährte Trieb der handeltreibenden und der Cultur-Nationen jetzt zurReife gediehen, und es scheint, dass die Durchführung des grossen Unternehmenseinem Zeitalter vorbehalten wurde, in welchem der an der Hand der Wissenschaft gross gezogene Unternehmungsgeist sich an die verwegensten Werke wagt,und dieselben durchzuführen bereits gewohnt ist. Der im Finstern arbeitenden,ungerechtfertigten Intrigue wird es nicht genügen, diese nun reif gewordeneFrucht der Jahrhunderte und der civilisirtesten Generationen wieder unreif zumachen.Mittlerweile gereicht es mir zum Vergnügen, Ihnen, meine verehrten Herren, mittheilen zu können, dass der Vicekönig von Aegyten in seiner grossherzigenAuffassung des Gegenstandes, nach erhaltenem Berichte der internationalen Commission die Arbeiten zur Ausführung des Süsswassercanals von Cairo gegen denTimsahsee sogleich in grossem Maassstabe beginnen liess und mit Ende des vorigen Monats waren bereits die Rigolen auf 50,000 Meter Länge ausgehoben, während die ganze Tracirung des Canals vollendet wurde. Eben so sind die Mate
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Bericht über die Durchstechung der Landenge von Suez an die k. k. geographische Gesellschaft
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