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Bericht über die Durchstechung der Landenge von Suez an die k. k. geographische Gesellschaft
Entstehung
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Percement de llsthme de Suez. Rapport et Projet de la Commission internationale. Publié par Ferd. de Lesseps. 3me Série. Paris 1856. Avec Atlas. Nachdem bereits im Jahre 1847 durch die Ingenieure des Vicekönigs von Aegypten, Linant-Bey und Mougel-Bey, sowie durch die Herren Ritter von Negrelli und Stephenson in Folge von Nivellirungen und genauen Untersu­chungen die Ausführbarkeit eines Bosporus durch die Landenge von Suez nach­gewiesen worden war, berief im Jahre 1855 Herr Ferdinand de Lesseps eine internationale Commission, welche das Project nach allen Richtungen prüfen und ihr Gutachten abgeben sollte. Schon im October desselben Jahres fand die erste Versammlung zu Paris statt, und bald darauf schritt die Commission zur Ausfüh­rung ihrer Aufgaben. Die Resultate wurden in der vorliegenden Schrift niederge­legt, in deren ersten Band (Paris 1855) dasAvantprojet der beiden genann­ten ägyptischen Ingenieure abgedruckt ist, während der zweite (Paris 1856) die Protokolle der Sitzungen enthält. In dem dritten Bande fasst Herr v. Lesseps die Berichte der einzelnen Mitglieder der Commission über alle in Betracht kom­menden technischen Fragen zusammen. Diese internationale Commission besteht nach demselben aus den Herren: F. W. Conrad, königl. niederl. Ingénieur en Chef des Water Staat im Haag, zugleich Präsident der Commission; Harris, Capitain der königl. grossbrit. Marine in London: Jaurès, Schiffscapitain der kais. französischen Marine und Mitglied des Admiralitätsrathes: Lentze, königl. preuss. Ingénieur en Chef der Weichselbauten, in Berlin: Lieussou, Ingénieur-Hydrograph der kais. franzö­sischen Marine in Paris, zugleich Secretair der Commission; J. R. Mac Clean, Ingénieur in London: Charles Manby. Ingénieur in London, zugleich Secretair der Commission; Montesino, königl. span. Director der öffentlichen Arbeiten in Madrid: v. Negrelli, General-Inspector der Eisenbahnen im österr. Kaiser­staate in Wien: Paleocapa, königl. sard. Minister der öffentlichen Arbeiten in Turin; Renaud, General-Inspector und Mitglied des Conseil général des ponts et chaussées in Paris; J. M. Rendel, Ingénieur in London und Rigaut de Genouilly, kais. franz. Contre-Admiral in Paris. Einer kurzen historischen Skizze folgt eine geographische Ueber­sicht des Isthmus, um auf Grund derselben die in Betreff der Ausführung eines Canals aufgestellten Projecte besser würdigen zu können. Die Ebene zwischen Cairo, Alexandria und Pelusium umfasst 1375 Quadrat-Lieues. Sie wird durch die beiden bei Rosette und Damiette mündenden Arme des Nils in drei, von vielen Canälen durchfurchte Theile getheilt: Behereh, das Delta und Scherkiéh. Diese Ebene und das ganze aufwärts folgende Nilthal wird östlich durch eine Bergkette begränzt und vom rothen Meere getrennt. In einer von Suez nach Cairo gezoge­nen Linie fällt dies Gebirge steil nach Norden ab, setzt aber in niederen Kalk­höhen bis zum See Timsah und von hier in Sand- und Kieshügeln bis zum See Menzaleh fort; sie trennen den cultivirten Boden Aegyptens von der Sandwüste des Isthmus, die aber durch zwei natürliche Einsenkungen, die einzig mög­lichen Wege für Canäle zwischen Alexandrien, Aegypten und dem rothen Meere mit dem Nilthal in Verbindung steht. Durch die südliche, das Wadi Tumilat, dringen bei Ueberschwemmung die Nilwasser bis zum Timsahsee, während die nördliche eine ununterbrochene Communication mit dem See Men­zaleh offen hält. Der Nil erhält von den Katarakten bis zum Meere in 300 Lieues Länge keinen Zufluss, ist in Ober- und Mittelägypten 1200 Meter breit, in Unterägypten 600 M. und hat ein durchschnittliches Gefälle von 1:1000. Bei Ueberschwem­