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zuweisen, das eigentliche System desselben ward jedoch in keiner Weise geändert, denn was Paur geschaffen es war bestimmt, für länger zu bestehen.

Auch für Oesterreich kam nun die Zeit des Dampfes, des so mächtig umwandelnden Urstoffes des neunzehnten Jahrhunderts, dessen volle Bedeutung man heute kaum noch ahnen kann, allmälig herangeschritten. Er brachte nicht nur Erleichterung im Verkehr und Handel; die Mechanik, sie triumphirt darob; denn unter ihren Grundgesetzen ist auch für ihn Baum genug, wie unter den ewigen Grundgesetzen der Menschheit für Jedweden.

Noch sehen wir zu Ende dieser Zeit unser Product, nebst vielen andern mit der Locomotive der Kaiser Ferdinand-Nord­bahn nach Brünn und noch weiter nach Norden gezogen. Als bewegende Kraft war der Dampf der Wiener Gries- und Hoch­müllerei noch nicht dienstbar geworden,

1840 1850 .

Diess sollte für die Jahre 18401850 noch Vorbehalten bleiben.

*Den Anfang dieser Zeitperiode konnte man mit aller Be­rechtigung als die eigentliche Reformzeit des österreichischen Mühlenbaues betrachten, und ehe noch einige Jahre vergingen, waren selbst an den kleinsten Mühlwerken Neubauten oder Umwandlungen vollzogen.

In mancher Mühle wurde bereits das feine Mehl durch Seide gebeutelt, die französischen Mühlsteine fingen an Beach­tung zu finden, selbst Cillinder verdrängten nach und nach das altherkömmliche Beutelwerk.

Man huldigte früher der Ansicht, möglichst kleine Mühl­steine seien vortheilhaft, weil dadurch bei der Zerreibung das Mahlgut weniger Grundfläche zu passiren, und dadurch beim Schrotten oder Griesen (Auflösen) weniger geringe Mehl­gattungen erzeugt werden. Zum Glücke ging man von dieser