Anschauung mehr und mehr ab, man fing an, Steine von 4 bis 5 Schuh Durchmesser zu construiren und verlegte nur die eigentliche Mahlfläche mehr auf die äussere Peripherie der­selben, wodurch die Leistungsfähigkeit noch sehr vermehrt wurde. Den französischen Mahlsteinen kam eben die neue Construction, wonach dieselben auf der Welle (Mühleisen) balanciren, zu Gute, während nach den früher construirten Mühlen die Steine auf der Welle unbeweglich waren.

Diese Umwandlungen hatten grösstentheils aber auch den Zweck, die oft übermässige Anstrengung der Arbeiter, welche nothwendig war, um das Gewerbe ohne Versäumniss zu be­treiben, denselben nun grösstentheils abzunehmen, und wo­möglich an die Mechanik zu übertragen, oder überhaupt den Mühlenbau und zugleich das Mahlverfahren zu vervollkommnen.

Anerkennend muss bei dieser Gelegenheit den eben ent­standenen Mühlen- und Maschinenbau-Anstalten der Herren D. Specker* **) ) am Tabor in Wien, sowie der Filiale der Herren Escher Wys & Co. in Leesdorf w *) gedacht werden. Sie hatten allmälig rasch das Bedenken, welches man Anfangs der Gusseisenconstruction entgegenbrachte, beseitiget, und mit ihrem technischen Wissen in die reformbedürftige Zeit des allgemeinen Mühlenbaues wohlthätig wirkend eingegriffen. Jedenfalls gebührt diesen Männern die Ehre, durch ihr Streben die Lebensfähigkeit des Müllergewerbes gegen die ihm kommende Concurrenz theilweise gesichert zu haben.

Der Dampf wurde nun auch in Oesterreich als Betriebs­motor der Wiener Mehlfabrikation dienstbar. Bereits im Jahre 1842 sehen wir den Bau der k. k. priv. Dampfmühle vollendet und dieselbe in Betrieb gesetzt. Es war dies ein Werk auf der Höhe der Zeit, welche alle Vorzüge des mechanischen

*) D. Specker am Tabor hat 1843 den Mühlenbau begonnen und -war von da an bestrebt, die Vervollkommnung des Mühlenbaues zu erzielen.

**) Die gedachte Firma hat innerhalb 23 Jahre allein 742 Steingänge und 138 Walzenstullungen gebaut, damit können allein circa 44.000 Z.-Ctr. täglich erzeugt werden. Von der Mühlenbau-Anstalt in Simmering, L. Neumelk, sind mir bis heute leider keine Da<ten zugekommen.