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Mehlbereitung. Dieses Verfahren wurde vorerst am Unterrhein, in Prag,*) Tetschen, **) Pest-Ofen und fasst gleichzeitig auf hiesigem Platze durch Herrn Franz Schmid in Kaiser-Ebersdorf eingeführt.***) Was man früher lange für unmöglich gehalten, war in kurzer Zeit durchgeführt, und damit eine mächtig gute Eigenschaft (die Haltbarkeit auflange Dauer) unserem Producte angefügt.
Durch die Vollendung der grossen Mühle in Ebenfurtf) auf 1300 Metzen täglicher Vermahlung ward der österreichischen Gries- und Hochmüllerei eine weitere Verstärkung zugeführt, indem dieses Verfahren dort seit Anfang bis heute noch fortbesteht. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn wir dieser letzten Vervollkommnung der trockenen Mehlbereitung mit Recht verdanken, dass wir heute den österreichisch-ungarischen Mahlproducten nicht nur auf vielen Eisenbahnen des Continents, sondern auch auf den Canälen Hollands, der Themse und selbst auf dem Amazonenstrome in Brasilien begegnen, ff)
Der Mühlenbau in Ungarn, Pest-Ofen, hatte bereits begonnen. Es waren dort Mühlenanlagen entstanden, welche alles Bisherige an Grösse und Leistungsfähigkeit übertrafen, indem sich dort allein die Production in diesem Deeennium auf das zehnfache vermehrte.ftt) Das rastlose Ringen dieser Industrie nach Vorschritt und nach Erhöhung ihrer productiven Kräfte, sowie das mächtige Drängen der Concurrenz konnte auch auf die Entwicklung unserer Müllerei nicht ohne Wirkung bleiben. Neue, überaus zweckmässige Verbesserungen wurden auch dies-
*) Stephansmühle.
**) Jourdans Söhne 1853 mit 18 Mahlgängen.
***) Schmid hat an der Vervollkommnung unseres Mahlverfahrens als sowohl auch an Mühlenbau bis auf die neueste Zeit wesentlichen Antheil genommen.
f) 1854.
ff) Im Jahre 1858 wurde der 10. Theil des importirten Mehles in Rio de Janeiro von Triest bezogen und hatte das von dort bezogene Mehl den höchsten Preis über alle übrigen Mehle erreicht. ^Expedition der Novara, I. Band, Pag. 158,
ttt) Ausstellungs-Bericht über die Mühlenindustrie 1867 • (Pariser). Classe 67, Pag. 14.
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