Holz-Industrie.

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rollen sich noch genugsam vor unsern Augen, wo nicht der Mangel einer lohnenden Arbeit noch schaaremveise die Arbeiter in der Touristenzeit auf die Landstrasse hinaustreibt, sondern weil es denselben besser be- hagt, als Gepäckträger etc. herum zu fahren. Ein solcher Hang ent­springt nicht dem Bewusstsein der Selbstständigkeit im Berufe, der Freude zu demselben, sondern demjenigen der Unfähigkeit. Das sichere Gefühl, das aus der Geschicklichkeit und der Liebe zum gelungenen Werke her­vorgeht, und schöpferisch zu neuen Ideen und Erfindungen führt, ermit­telt diejenige sichere Stellung im bürgerlichen und gesellschaftlichen Leben, auf der allein ein erträgliches, oder glückliches, ökonomisch ge­haltenes Daheim sich aufzubauen vermag. Wir dürfen recht gut eine solche Zukunft dem Überlande herbeiwünschen, weil die Bedingungen dafür vorhanden sind und es nur vom guten Willen abhängt, dass die­selbe sich erfülle.

Indem wir mit dieser Auseinandersetzung nicht allein die Aus­stellung der Schnitzlerei berühren, sondern auch das Wesen derselben in ihrem Lande und unsere Ansicht aussprachen, welches Ziel ihr er­blühen möge, so gehen wir zu den übrigen Zweigen über, die in der Holzindustrie in der Ausstellung uns entgegentreten und deren Träger bereits genannt sind.

Wir erwähnen zunächst der Industrie der Parquets. Die Anzahl derselben hat sich seit der Pariser Ausstellung um einige wenige vermehrt; die Nachfrage nach diesen Böden ist ganz bedeutend im Aufschwünge be­griffen. Die vorhandenen 20 bis 25 Fabriken vertheilen sich über die ganze Schweiz, mit Ausnahme der Kantone Schwyz, Graubünden, Wallis und Tessin. Es gibt bald keinen Baumeister mehr, der nicht darauf dringt, wo es immer nur sein kann, bei Wohngebäuden die Parquet ein­zuführen, wenigstens in den bedeutendem Zimmer derselben, und auch die Privaten fühlen bald durchschnittlich dieses Bedürfniss. Ein gewal­tiger Umschlag fand in dieser Beziehung statt. Darin liegt in der That ein grosser Fortschritt. Was Peinlichkeit, Solidität, Dauer, exakte Ar­beit, ein wohlfeiler Preis, die unendliche Variation des Holzes und der Dessins, die Schönheit derselben anbetrifft, da reicht die geschickteste Hand des Arbeiters nicht mehr hin, um auch nur in einem Punkte zu erreichen, was die vielen und verschiedenen Maschinen in der Fertigung von Parquetten zu Stande bringen. Die erste Zeit der Entstehung der Parquetterien war mit grossen Opfern und Mühen verbunden, so dass sich nur wenige zu behaupten vermochten. Seit mehreren Jahren hin­gegen hat sich die Sachlage, trotz einer bedeutenden Konkurrenz, für die Fabrikanten günstiger gestaltet.

Die Preise sind beinahe überall in der Schweiz die nämlichen; sie variiren von 55 Cts. per' für die allereinfachsten Böden bis auf meh­rere Franken, je nach einem mehr oder weniger reichen Dessin und der gewählten Holzart. Die am meisten verwendeten Böden beziehen sich