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F. Salvisberg in Bern.

auf den Preis von ca. Fr. 1. 2 per Die eichenen Parquets sind

wegen ihrer Solidität die bevorzugtesten, die gewöhnlichsten die tanne- nen. Wo das letztere indessen, wie in den Alpen, in seiner feinen, schnee- weissen Farbe erscheint, da darf es auch für die schönsten Zimmer in Gebrauch fallen, welche nicht gerade zu sehr ausgenutzt werden. Sehr beliebt ist das Nussbaum, Birnbaum, Zwetschgenbaumholz, Kirsch, das Ahorn, die Linde, die Föhre; auch fremde, feine Holzarten bürgern sich ein. Die Dessins enthalten mathematische Formen mit allen möglichen Bildern, Figuren, Farben und Zusammenstellungen von gleichen oder verschiedenen Holzarten. In allen erdenklichen Verschlingungen ziehen die weissen, gelben, braunen und schwarzen Filets durcheinander, und stellen sich die Friese, Trapeze, Quadrate, Rechtecke, Dreiecke, Sterne, stumpf oder auf Gehrung, neben einander. So manchen Vorzug das Par- quet-plaques in Bezug auf die Feinheit und Solidität gewährt, so fällt eben das Fournier des hohen Preises wegen und weil es für reiche Sa­lons und nicht für Räumlichkeiten, wo aufgewaschen wird, hauptsächlich bestimmt ist, weniger in Verwendung als der massive 1" bis 5 k" starke Boden.

Neben den mathematischen Dessins fehlen noch die Bilder der krummen Linie. Die freie geübte Hand behält hier noch ein prächtiges Feld für ihre künstlerische Thätigkeit offen. Der Versuch zu Entwürfen hat schon stattgefunden. Die Schwierigkeit der Arbeit und der Preis halten aber einstweilen noch zurück.

Im Verhältniss zu andern Ländern besteht in der Schweiz das grösste Bedürfniss nach Parquetboden. Der leichte Bezug des Holzes, die reichen Wasserkräfte, dann aber ganz besonders die grosse Vertre­tung des wohlhabenden, bürgerlichen Hauses und des industriellen Unter­nehmungsgeistes geben der Schweiz diesen Vorzug. Dann ist es die ausserordentliche Vermehrung von Neubauten, welche günstig wirkt.

Schon wie in frühem Jahren, so ist auch noch heute der Export nach andern Ländern erschwert, oder sogar verschlossen. Das daherige Verhältniss mag etwa ein Fünftel für die Ausfuhr betreffen. Die Summe, für welche die sämmtlichen schweizerischen Fabriken per Jahr arbeiten, lässt sich nicht genau bezeichnen. Sie möchte 8 Millionen Franken nicht übersteigen. Nach der diesem Berichte beiliegenden Aufnahme befinden sich an folgenden Orten Parquetterien in der Schweiz: in Winter­thur, Luzern, St. Gallen, in Lausanne, Aigle, Nyon, Obwalden, Baden, Zürich, Uri, Unterwalden, Bomont, Tour de treme, Boll, Biberist, Gren- chen, Solothurn, Bern, Interlaken, Goldbach bei Burgdorf. Dazu kom­men eine Menge kleinerer Geschäfte, die Parquets liefern, die hier nicht wohl erwähnt werden können.

Unter den angeführten Etablissements is^die Parquetteriefabrik in lnterlaken als das hervorragendste zu bezeichnen. Auf der Ausstellung er­schien es mit einem Muster, das in Bezug aufSchönheit des Dessins, des Holzes, der tadellosen Arbeit nichts zu wünschen übrig liess, was von der Gruppe