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F. Salvisberg in Bern.

Bauschreinerei erwähnen wir der vortrefflich gearbeiteten Vitrinen von Bodmer & Ammann in Zürich. Die zurückneigende Form ihrer Fronten eignet sich zur praktischen Aufstellung der Gegenstände.

Auf die Behandlung der Vitrinen wurde schon an der letzten Pa­riser Weltausstellung ein grosses Gewicht gelegt. Es ist desshalb ganz am Orte, dass sie als Ausstellungsgegenstand erscheinen und zur Aus­zeichnung zugelassen werden. Sie treten in der einfachsten und luxuriö­sesten Form auf. Da ist allerdings die Absicht dabei, den Inhalt in ein möglichst gutes Licht zu stellen. In der That, je praktischer die Einrichtung, je wohlgefälliger die Vitrine dem Auge sich zeigt, nament­lich auch in Bezug auf die Farbenwirkung, um so anziehender werden auch die im Schranke ausgestellten Objekte sich präsentiren.

Bodmer & Ammann beschäftigen etwa 18 Arbeiter, darunter Bildhauer, Dreher und Schreiner. Der Werth der durchschnittlichen Jahresproduktion beträgt Fr. 60,000.

Neben den so sehr gelungenen Vitrinen von Bodmer & Ammann in Zürich, haben auch Borzynski und Innocenz Rossi in Genf für Uhren und Schmucksachen sehr sehenswerthe Vitrinen aufgestellt.

Für die Bauschreinerei sind die meisten Parquetterien des Besten eingerichtet. Mit den Böden werden zugleich Fenster, Thüren, Lambris, Plafonds gefertigt. Erwähnenswerth ist hier die Leisten- und Moulure- Fabrikation von Ammann in Bönigen bei Interlaken. Er besitzt dafür wohl die bedeutendste Maschine, die von Wasser getrieben wird, mit der er in zahlreicher Menge und zu einem geringen Preise die Gesims­arbeiten aller Art verfertigt.

In den Erzeugnissen aus gespaltenem Holze zeigen die Gebrüder Berger ein Sortiment Emmenthaler Käserei-Geräthschaften, das durch die Auswahl eines feinen Holzes, einer musterhaften und praktischen Fertigung sich sehr auszeichnete.

Ebenso lenkten Jakob Eberle und Manser für die vortreffliche Be­arbeitung ihrer Milchgeräthschaften unsere volle Aufmerksamkeit auf sich. Der letztere zeigt uns eine Vorrichtung mit zwei Brenten auf einem Wagen, welche sehr leicht auszuheben und einen bequemen Transport ermöglichen.

Zur Aufbewahrung von Milch eignen sich die hölzernen Geschirre, wenn die nöthige Reinlichkeit denselben gewidmet wird, besser als das Metall, namentlich dann, wenn die feinsten Holzarten aus dem Gebirge, wie die Tanne, die Arve, und das Ahorn, dazu verarbeitet werden. Die beiden letztem zeichnen sich ganz besonders durch ihre Reinheit und ihre Zähigkeit aus. Es kann nichts Appetitlicheres geben, als die aus solchen Holzarten verfertigten Milchbrenten, das Butterfass, die Milchgepse, der Milchkübel, die Wasserbrente, die Züber, Kellen, Rahmnäpfe, Handbrenten, Milchtrichter u. s. w. Es schliesst diess nicht aus, dass dieses Werk­geschirr mit eisenem oder messingenem Beschläge befestigt, sehr schön