26

F. Salvisberg in Bern.

Holz gelegt wird, anstatt dass hier die feinere, leichter und zierlich gehaltene Linie, die der technischen Eigenschaft des Materials entspricht, zur Geltung komme.

Ganz in diesem Genre hat das renommirte Haus Dubell, Sohn, Hoftischler, ein Zimmer dargestellt. Es enthält Wände mit einer grossen Thüre, Lambris. Säulen flankiren dasselbe, ein prachtvoll geziertes Buffet, ein Fauteuil in Naturfarbe, ein Schreibtisch, schwarz gehalten, die Sessel mit Palisandereinlage, ein Ausziehtisch bilden das Innere. Eine Balustrade ganz in Steinform schliesst das Zimmer nach vorn ab.

Mehr Steinarchitektur zeigt auch der grossartige, nussbaumene Schrank mit Nische und Karyatiden von Heinrich Röhr. Ein tiefer metallener Glanz ruht auf den Flächen. Die Friese sind schön, die Four- niere von der grössten Feinheit.

In entschieden besserer Composition tritt Albert & Sohn mit seinem viertheiligen Spiegelschrank auf. Der untere Theil bildet einen Schreibtisch, Das Entablement, die Consolen, die Friese, die ganze Gontour zeugen von grosser Zartheit. Dem Möbel ist eine Zeichnung in natürlicher Grösse beigelegt.

Auch Ludwig bringt eine ganze Zimmerausrüstung, die zu der besten Tischlerarbeit zu rechnen ist, im Style sehr correkt und dem Material angemessen bearbeitet. Die Füllungen der Schränke bestehen aus Marqueteriefüllungen. Das Ganze entfaltet eine eigentliche Pracht. Der Preis des Zimmers beträgt 10,000 Gulden. Ein Schlafzimmer ent­hält einen Schrank aus den feinsten amerikanischen Holzsorten, dem Ahorn, Zipran, Amaranth ctc. Die Intarsia ist in aller Anmuth ver­treten.

Die Firma Hassa & Sohn stellen einen Spiegel von 20 Fuss Höhe aus und 10 Fuss Breite aus einem Glase bestehend; im Fernern einen Schmuckschrank aus Zybratholz mit Elfenbeineinlage, Sessel mit Elfen­beinimitation und Malerei.

Wir begegnen in der österreichischen Abtheilung einigen Firmen, deren Arbeiten, besonders in der Sculptur, ganz extravagant durchgeführt sind, man möchte beinahe sagen mit Wildheit. Sie behaupten, das sei schön, oder wollen solche Darstellungen dem Publikum, als der neuesten Richtung angehörend, aufdrängen.

Kraus, Sohn bringt ein Möbel in Naturfarbe mit Graphitoarbeit und vorzüglicher Marquetterie.

Für ausgezeichnete Tischlerarbeiten und Luxusmöbel treten uns noch bekannte Namen entgegen, wie: Irmler für ein Jagdzimmer; Klam­mer Franz; Kleyphonz für Boule-Arbeiten; Knill Johann in Billards, Knoblauch A., Koppel Johann etc. etc.

Weitaus die meisten Etablissements haben es darauf abgesehen, alle möglichen Arten von Möbeln aufzustellen, besonders die, welche dem weitgehendsten Luxus dienen.