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40 Kr. pro Centner; 1 Norinalbund reine (nicht geklopfte) Schälrinde , 14jälir. (Traubeneiche), Juni 187* **) 2, Lindenfels (II. A. I». 19); Rindenproben bester Qualität, 14jähr., Linden­fels (II. A. B. 21).

b. Schalholz: 3 Gebunde, die zu den Rindengebunden ad a. gehörenden Schälholzmengen darstellend (H. A. B, No. 17, 20).

e. Früchte: Proben von Haidekorn und Roggen aus dem Hackwalde der Oberförsterei Hirschborn.

Die Bewirtschaftung der auf dem Buntsandsteine des Hessi­schen Odenwaldes gelegenen, mit Haseln, Hainbuchen und Birken gemischten Eiehen-Schälwaldungen erfolgt im Hackwaldbetriebe in 1220jälirigem (in den Staatswaldungen lojährigem) Umtriebe, mit angestrebter reiner Eichenbestockung, Bevorzugung von Trauben­eiche, ohne Ueberhalt, mit Kieferneinbau auf armen Bodenstellen und mit 2jährigem Brandfruchtbau von Haidekorn (Buchweizen) und Roggen mittelst Ueberlandbrennens.

An die Fällung des Raumholzes im Winter schliesst sich von Anfang Mai bis Mitte Juni die Eichenrindengewinnung. Zum Fäl­len der starken Stangen dient das grössere,) zum Fällen, Aesten und Kürzen des schwächeren Holzes das kleinere) Eberbacher Beil. Die Schälprügel werden auf 1 m. Länge gekürzt, der Länge nach auf dem Klopfstock) als Unterlage auf mindestens 2 Seiten mit dem Klopfbeil *) geklopft und die Rinde bei schwächeren Prügeln mit den Fingern, bei stärkeren mit dem Schinder (Lohschlitzer)*) abgelöst. Die Rinde wird auf Trockenböcken*) getrocknet, auf Binde­böcken) gebunden und nach dem Gewichte verkauft.

In der zweiten Hälfte Juni erfolgt das Ueberlandbrennen) durch Verbrennen des auf dem Schlage gleichmässig vertheilten, ungeschält gebliebenen Reisigs, unmittelbar darauf das Umhacken des Bodens zwischen den Stöcken, die Bestellung mit Ilaidekorn und nach dessen Aberndtung im Herbste desselben Jahres die Bestellung mit Winter­roggen. Schlagnachbesserungen werden durch Einstufen von Eicheln in den Roggen oder durch Eichenpflanzung, auf geringem Boden mit Kiefernaussaat bewirkt. Kaumholz und Besenpfrieme werden durch frühzeitig beginnende, mehrmals wiederholte Läuterungshiebe, sowie durch Aushacken zurückgehalten oder beseitigt. Den Läute­rungshieben folgt einige Jahre vor dem Abtriebe eine leichte Durch­forstung.

Nach den in dem Hessischen Ausstellungsberichte von der Ober­försterei Hirschhorn für 30 Jahre angegebenen Erträgen sind in den 15 Jahren von 185771 von 1010,5 Hectaren bei 15jährigem Um­triebe an Rinde erfolgt:

im Durchschnitt 79 Ctr. pro Hectar. 5,3 pro Hectar und Jahr, in maxiino 102 » « » 6,8 » » » »

Gegen den vorigen Umtrieb ist der Rindenertrag um 32 Procent gestiegen. Weitere Ertragssteigerungen werden aus der Umwand-

*) v. No. 239.

**) Die Eintheiluug der Hackwaldsehläge in Loose, ingleichen die Eintheilung des Haek- waldbetriebes in Jahresschläge ist auf den Karten unter No. 301 dargestellt.