50

damit Sie sich dies nur einigermassen klar machen können, folgende, auf die Tafel hier entworfenen, kleinen schematischen Zeichnungen Sie über das Wesentlichste orientiren.

Es stelle die ovale Linie Fig. 1: GG ein Stück der glatten Oberfläche eines aus Marksubstanz (Fasern) bestehenden Gehirnabschnittes dar; die in mehrfacher Zahl aufliegenden Kügelchen, wie Perlen an einem Kamme, 122, a, b, repräsentiren die der Marksubstanz oberflächlich gesellten Nervenzellen.

Pty /

/ -Z&, a, b, Nerven* 'Zellen;.

Fig. Z.

Wenn nun in Fig. 1 eine Lage von 24 (122, a, b) Nervenzellen Platz findet, so würden, wenn die Marksubstanz eine Vertiefung, Furche (fu) enthielte, wie in Fig. 2, leicht in selber noch 20 Zellen (F20') unterzubringen sein. Ein Mensch nun mit der Gehirnoberfläche der Fig. 2: GG würde also, obzwar diese scheinbar nicht grösser als jene der Fig. 1 : GG, fast noch einmal so viel Zellen, also noch einmal so viel Seelenorgane besitzen, als der Inhaber des Gehirnes Fig. 1, der die Vertiefung, die Mark­falte fu. nicht hat. Wenn also Jemand viele Vertiefungen der Gehirnoberfläche besitzt, so liegt die Wahrscheinlichkeit vor, dass er auch viele Gehirnzellen besitze, und zwar viel mehr als Einer, der nur wenige Vertiefungen der Oberfläche aufweisst. D. h. nun wissenschaftlich ausgedrückt: je mehr, durch Vertiefungen (sulci) getrennte Erhabenheiten (gyri) ein Gehirn besitzt, je windungsreicher es also ist, desto mehr Furchen oder Beete für Nervenzellen enthält es.

Wenn man vom guten Aussehen eines Gehirnes, von einem sogen, schönen Ge hirn, von einem, das formell mehr werth als ein anderes ist, spricht, so drückt man damit stillschweigend aus, dass es viel windungsreicher sei.

Nun kömmt aber noch etwas Anderes, sehr Wichtiges für die Beurtheilung des geistigen Werthes eines Gehirnes zu dem Gesagten. Es können zwei Menschen auch