seine eigenen Organe und Dienstleute hatte. Iu ältester Zeit, wo es sich mehr um die Leitung des Spitales allein handelte, wurden die Meister aus dem heil. Geist-Orden entnommen, und es werden als solche z. B. ^280 Probst Eonrad, 1295 Eonrad der Priester, ^315 Simon der Priester u. s. w. genannt; allein schon in der Mitte des dreizehnten Jahr- hundertes waren denselben ,,Pfleger" i-oetm-W beigegeben, so daß den Priestern eigentlich nur der Gottesdienst und die Seelsorge, den Pflegern aber die Verwaltung der Vermögenschaften obgelegen ist.

Im Jahre l323 wird Stefan, der Krügler, als Pfleger und Spitalmeister genannt und von da ab war der Spitalmeister der alleinige Leiter des Vürgerspitals. Er wurde aus dem Stndtrathe oder äußeren Rathe, gewöhnlich auf Ein Jahr gewühlt und erscheint im folgenden Jahre öfters als Bürgermeister.

Der Bürgermeister heißt auch sehr oft oberster Spitalmeister und hat mit dem Stadtrathe die Oberleitung des Vürgerspitals geführt, daher auch alle wichtigeren Dokumente vom Bürgermeister, Spital- meister und Rath der Stodt Wien unterfertiget sind.

Die Aufnahme der Armen ins Spital erfolgte durch den Bürgermei ster und Spitalmeister. Unter dem letzteren bestanden ein Schätzer, Zehent- ner, Schreiber, Amtsleute aus den Wirthschastshösen und Dienstgesinde.

Der patriarchalische Haushalt entbehrte auch der ,.Meisterin" nicht gewöhnlich die Frau des jeweiligen Spitalmeisters, welche in der Küche vorzüglich schaffte und wirkte.

Die Küche selbst theilte'sich in jene für den Herrentisch und in die andere für die Annen und Dienstleute, mit eigenen festgesetzten Speise- ordnungen.

Die Jahresrechunng des Spitalmeisters, in Gegenwart des Bür­germeisters und Stadtrathes abgeschlossen, endet immer mit den Worten: ,,wonach der Rath dem Spitalmeister oder der Spitalmeister dem Rathe die Mehrauslage oder die Mehreinnahme pr. ... zu ersetzen schuldig erkannt wurde," oder: ,,wornach Rath und Spitalmeister sich beglichen haben."